Wenn sich der Sommer allmählich seinem Ende neigt, stellt sich die Frage, wie und wann man den Kaninchenstall bei Außenhaltung winterfest machen sollte. Denn nur mit einer gewissenhaften Vorbereitung gelingt es, Kaninchen gefahrlos zu überwintern. Hierfür kommen je nach Modell, Bauart und Standort verschiedene Möglichkeiten in Betracht.
Kaninchenstall isolieren
Bei der Isolierung des Kaninchenstalls ist sowohl der Außen- als auch der Innenbereich zu berücksichtigen.
Außenbereich

Eine Isolierung im Außenbereich ist unverzichtbar, da Feuchtigkeit die Bodenplatte angreifen kann. Deshalb empfiehlt es sich, den Stall hochzunehmen und dadurch den direkten Kontakt zum Erdboden zu vermeiden. Dies gelingt entweder mit Hilfe von Stelzen oder großen Steinen wie beispielsweise Porenbeton.
Des Weiteren erweist es sich als sinnvoll, die Bodenplatte von unten mit einer dichten Folie abzudichten. Dadurch wird verhindert, dass Feuchtigkeit in das Holz eindringt.
Die Dämmung der Außenwände lässt sich erhöhen, indem Sie eine Decke von außen am Holz mit Nägeln befestigen. Das Dach ist nach Möglichkeit mit einer stabilen Plane abzudecken, welche zusätzlich befestigt wird.
Drahtgeflechte an Außentüren lassen sich mit 4 mm starken passgenau zugeschnittenen Isolierplatten wie Plexiglas abdichten.
Unser Tipp!
Im Baumarkt besteht die Möglichkeit, Plexiglasplatten zuschneiden zu lassen.
Plexiglas bietet einen zuverlässigen Schutz vor Wind und Nässe und erhält die gewohnte Sicht aufrecht. Indem man diese auf Abstandhalter montiert, lassen sich die Plexiglasplatten im Sommer bequem demontieren. Auch Magnete liefern zuverlässige Ergebnisse. Wichtig ist, dass stets eine ausreichende Luftzirkulation sichergestellt wird.
Innenbereich
Für die erste Lage erweist sich ein Nagerteppich aus für Kaninchen unbedenklichen Materialien als sinnvoll. Nagerteppiche lassen sich grundsätzlich uneingeschränkt verwenden, da ein Benagen durch Kaninchen keine Risiken mit sich bringt.
Im Anschluss erweist es sich als sinnvoll, den Nagerteppich mit einer ca. fünf Zentimeter dicken Schicht Einstreu zu bedecken. Die folgende Schicht sollte Stroh bilden, die die Tiere beliebig verbauen dürfen.

Wichtig!
Nasses, durch Urin verunreinigtes Stroh, entfernt man täglich und ersetzt es durch trockenes Stroh. Andernfalls besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich die Langohren erkälten.
Kaninchenstall dämmen

Styroporplatten und Luftpolsterfolie bieten sich an, um den Kaninchenstall zuverlässig vor Witterungseinflüssen zu schützen und die Kaninchen warm zu halten. Hierfür benötigt man die folgenden Utensilien:
- Styroporplatten oder Luftpolsterfolie
- Sperrholzbretter
- Lange Schrauben
- Zollstock
- Bei Bedarf Säge
- Cutter
- Kleber
Bevor man beginnt, sollte man zunächst die Rückwand, den Boden und das Dach von außen genau abmessen. Im nächsten Schritt schneidet man die Styroporplatten bzw. die Luftpolsterfolie mit einem scharfen Messer in der jeweiligen Größe zu. Nun wird das Isoliermaterial von außen an den entsprechenden Flächen befestigt.
Beim Dach ist darauf zu achten, dass die Isolierung zwischen Dachpappe und Holz angebracht wird. Die Nägel sollten dabei keinesfalls in das Stallinnere ragen. Nun kann der Kaninchenstall von außen mit Sperrholzplatten oder einem anderen wetterfesten Material verkleidet werden.
Die Montage gelingt am besten mit langen Schrauben, die man durch die Isolierung bis in die Innenwand schraubt. Auch hierbei ist darauf zu achten, dass keine Schrauben in den Kaninchenstall ragen.
Wichtig!
Bei der Verwendung von Sperrholz ist ein Anstrich mit einem geeigneten Wetterschutz notwendig.
Schutz vor Fressfeinden prüfen
Wichtig!
Den bereits bestehenden Schutz vor Fressfeinden gilt es unmittelbar vor dem Winter noch einmal sorgfältig zu überprüfen und bei Bedarf zu erneuern oder auszubessern.
Tränke schützen

Unser Tipp!
Stülpt man eine dicke Socke über die Trinkflasche, gefriert das Wasser nicht so schnell.
Sobald sich die Temperaturen über einen längeren Zeitraum knapp über 0 Grad Celsius einpendeln, wird das Wasser zu kalt zum Trinken. Dann kann sich ein beheizbares Trinkgefäß als eine durchaus hilfreiche Investition erweisen. Alternativ ist es notwendig, das Wasser mehrmals täglich auszutauschen.
Wichtig zu wissen!
Gefriert das Wasser in der Tränke, kann diese davon Schaden nehmen.
Heizung abwägen

Das Winterfell bietet Kaninchen während der kalten Jahreszeit einen weitreichenden Schutz. Dieser ist in Kombination mit einer gewissenhaften Isolierung des Kaninchenstalls in aller Regel ausreichend.
Achtung!
Während eines sehr kalten Winters mit dauerhaften Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ist eine zusätzliche Wärmequelle unbedingt erforderlich.
Heizplatten mit einer geringen Leistung, welche sich für einige Stunden erwärmen lassen, werden beispielsweise von den meisten Kaninchen gerne angenommen. Das Erwärmen gelingt bei den meisten Modellen in der Mikrowelle. Im Stall ausgelegt setzen sich Kaninchen gerne darauf. Die Temperatur im Kaninchenstall sollte 12 Grad Celsius nicht überschreiten.
Zudem ist zu beachten, dass die Langohren jederzeit die Möglichkeit haben, sich der Wärmequelle bei Bedarf zu entziehen.
Achtung!
Keinesfalls elektrisch betriebene Heizmatten verwenden! Da Kaninchen gerne alles anknabbern, ist die Gefahr eines Stromschlags zu groß. Außerdem einen Sicherheitsabstand zu Holz und Tier einhalten.
Frostwächter können sich außerdem als eine willkommene Anschaffung erweisen. Diese schalten sich bei einer individuell festgelegten Temperatur an und gehen bei Erreichen der entsprechenden Wohlfühltemperatur aus.
Schlafplätze schaffen

Geschützte Schlafplätze und Rückzugsmöglichkeiten sind im Kaninchenstall unerlässlich, um die Tiere gesund und wohlbehalten durch den Winter zu bringen. Es ist drauf zu achten, dass diese Bereiche trocken sind und einen zuverlässigen Schutz vor Witterungseinflüssen bieten.
Kaninchen kuscheln sich während des Winters gerne auch aneinander und halten sich gegenseitig warm. Deshalb sollten die Rückzugsmöglichkeiten unbedingt ausreichend groß ausfallen.

Wann macht man den Kaninchenstall winterfest?
Da das Dämmen und Isolieren des Kaninchenstalls durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen kann, sollte man damit bereits frühzeitig beginnen. Den Kaninchenstall macht man idealerweise im Zeitraum von Ende September bis Anfang Oktober, sobald die ersten kalten Temperaturen bevorstehen, winterfest. Vor allem in langen und kalten Wintern ist in Außenhaltung unbedingt sicherzustellen, dass der Kaninchenstall die Kälte zuverlässig abhält und die Tiere ausreichend Schutz erfahren.
Während des Winters sollte der Kaninchenstall möglichst nicht an der Wetterseite des Hauses stehen. Unter Umständen lässt sich noch rechtzeitig ein neuer Standort finden. Neben dem Außenbereich selbst bietet sich auch ein Schuppen an.
