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Das Foto zeigt ein braunes Kaninchen, das fragend in die Kamera schaut

Stinken Kaninchen?

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Wie bei jedem Haustier bringt auch die Beherbergung von Kaninchen einen gewissen Eigengeruch mit sich. Da Kaninchen generell sehr reinliche Tiere sind und den Großteil des Tages mit ihrer Fellpflege verbringen, riechen gesunde Tiere bei angemessener Pflege keineswegs unangenehm. Kaninchen stinken im Normalfall nicht

Lediglich der Urin von Kaninchen besitzt eine charakteristisch beißende Geruchsnote, die unter Umständen zu einer starken Geruchsentwicklung führen kann. Dann sollten Sie unbedingt Ursachenforschung betreiben, da hierfür gleich mehrere Gründe infrage kommen.

Krankheiten

Leidet Ihr Kaninchen unter einer Erkrankung wie einem Abszess, Blähungen, Durchfall oder anderweitige Verletzungen, kann dies eine Veränderung der Geruchsnote mit sich bringen, die als Stinken wahrgenommen wird. Typische Auslöser für einen veränderten Geruch sind Nierenerkrankungen oder eine Blasenentzündung.

Ist das Fell eines Kaninchens im Rahmen einer Durchfallerkrankung verschmutzt, geht dieser Umstand außerdem mit einer starken Geruchsveränderung einher.

Meist gelingt es den sonst so reinlichen Tieren dann nicht mehr, sich selbst zu säubern. In diesem Fall ist es notwendig, das Kaninchen zu waschen. Da Kaninchen bei diesem Vorhaben in Stress versetzt werden und unter Umständen panisch reagieren, empfiehlt es sich, von einer zweiten Person Unterstützung einzuholen.

Das Foto zeigt ein Kaninchen das in eine Transportbox steigt

Achtung!

Verändert sich der Geruch von Kaninchen Urin plötzlich stark, sollten Sie schnellstmöglich einen kaninchenerfahrenen Tierarzt aufsuchen.

Eintritt der Geschlechtsreife

Im Alter von rund zwölf Wochen tritt bei Kaninchen die Geschlechtsreife ein. Dieser Umstand bewirkt vor allem bei Männchen eine spürbare Verhaltensänderung. Unkastrierte Männchen verhalten sich fortan nicht nur aggressiver, sondern beginnen nun auch damit, Urin zu spritzen und bestimmte Bereiche im Kaninchengehege zu markieren.

Der Urin von Rammlern besitzt generell einen beißenden Geruch, wobei auch Hinterlassenschaften geschlechtsreifer Kaninchen Weibchen eine etwas strengere Geruchsnote entwickeln.

Das Foto zeigt Küchenkrepp mit Urin

Wichtig!

Zur Vermeidung extremer Machtkämpfe zwischen Rammlern, die für das untergebene Tier schlimmstenfalls den Tod bedeuten, sollten Männchen stets kastriert werden.

Da Kaninchen Weibchen lediglich in Ausnahmesituationen sterilisiert werden sollten, ist eine Kastration von Rammlern unvermeidbar, um zahlreichen Nachkommen vorzubeugen.

Zu wenig Platz

Leben mehrere Kaninchen dauerhaft auf engem Raum zusammen, sammeln sich schnell größere Mengen Kot und Urin im Gehege an. Finden die Tiere fernab ihrer Hinterlassenschaften keinen freien Platz mehr, beginnt das Fell unangenehm zu riechen: Die Kaninchen stinken.

Durch den Geruch werden wiederum Fliegen und andere Insekten angelockt.

Wichtig!

Für die langfristige Gesunderhaltung Ihrer Kaninchen ist daher ein umfassendes Platzangebot mit reichlich Bewegungsfreiheit unverzichtbar.

Einstreu und Kaninchentoilette

Da Kaninchen Urin stets mit einer charakteristischen Eigennote einhergeht, können Toilettenecken durchaus streng zu riechen beginnen. Insbesondere dann, wenn Kaninchen nur wenig trinken, ist der Urin dunkler gefärbt und riecht intensiver.

Kaninchentoilette mit Einstreu

Vor allem während der Sommermonate ist es unerlässlich, die Kaninchentoilette einer häufigeren Komplettreinigung zu unterziehen. Hartnäckige Urinrückstände sind mit Essig-Essenz oder Zitronensäure vollständig zu entfernen. Infolge einer starken Geruchsentwicklung bietet es sich an, die Einstreu durch saugfähigere Holzpellets zu ersetzen.

Zudem erweist sich eine dickere Schicht an Einstreu sowie ein häufigeres Überstreuen der Toilettenecken mit frischer Einstreu als vorteilhaft. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, besser zu viel als zu wenig Material auszubringen. Fällt die Einstreuschicht zu dünn aus, besteht ein erhöhtes Risiko dafür, dass der Urin nicht vollständig aufgesogen wird und sich in der Toilettenschale sammelt. Dies führt unweigerlich zu einer intensiven Geruchsentwicklung.

Mangelnde Hygiene

In unzureichend belüfteten Räumlichkeiten kommt es während der Sommermonate deutlich schneller zu einer unangenehmen Geruchsentwicklung. Verbleibt der Urin für längere Zeit in der Kaninchentoilette, setzt sich der Geruch im Kunststoff der Bodenschale fest.

Entscheidend ist, dass Sie im Kaninchengehege einmal wöchentlich eine routinemäßige Komplettreinigung vornehmen. Bei Bedarf sollte eine zusätzliche Reinigung erfolgen.

Kaninchentoilette reinigen

Unser Tipp!

Bleibt die Geruchsneutralisierung trotz gewissenhafter Hygiene ohne Erfolg, sollten Sie nach bislang unentdeckten Toilettenecken Ausschau halten.

Unangenehme Gerüche wirksam vorbeugen

Damit unangenehme Gerüche im Kaninchengehege möglichst gar nicht erst entstehen und die Kaninchen nicht stinken, empfiehlt es sich, vorbeugend die folgenden 5 Tipps zu beachten:

Das Foto zeigt ein weißes Kaninchen
  1. Ausreichend Platz: Steht Kaninchen ausreichend Bewegungsfreiheit zur Verfügung, richten sich diese einen festen Toilettenplatz im Gehege ein. Dieser Bereich wird außerhalb der Toilettengänge nicht als Aufenthaltsort genutzt.
  2. Verwenden Sie Toilettenwannen: Die Kaninchentoilette sollte ausreichend groß ausfallen. Indem Sie spezielle Schalen oder die Wanne einer Katzentoilette verwenden, können Sie sich den Reinigungsprozess erheblich erleichtern.
  3. Pflege älterer Kaninchen: Mit zunehmendem Alter können Kaninchen ihre Körperpflege nicht mehr wie gewohnt verrichten. Indem Sie Ihr Langohr von Anfang an regemäßig bürsten, können Sie das Tier daran gewöhnen.
  4. Regelmäßig lüften: Indem Sie das Kaninchengehege regelmäßig lüften, verflüchtigen sich schlechte Gerüche.
  5. Entfernen Sie alte Futterreste: Insbesondere die Reste von Obst, Gemüse und anderem Grünfutter können unangenehm zu riechen beginnen. Hinzu kommt, dass feuchtes Trockenfutter ebenfalls Insekten anziehen kann. Deshalb ist es wichtig, verbliebene Futterreste regelmäßig zu entsorgen.