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Das Foto zeigt ein Kaninchen, das auf einer Treppenstufe sitzt

Gefahren für Kaninchen in der Wohnung

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Die Außenhaltung von Kaninchen kommt dem Leben in freier Natur am nächsten. Ist diese nicht möglich, erweist sich die freie Wohnungshaltung mit reichlich Bewegungsfreiheit als ein Kompromiss. Allerdings gibt es Gefahren in der Wohnung, vor denen man Kaninchen wahren sollte.

Der Kaninchenkäfig

Häufig wird ein Kaninchenkäfig in die freie Wohnungshaltung integriert, wobei die Türen für gewöhnlich dauerhaft geöffnet bleiben. Diese Klapptüren können schlimmstenfalls zur Todesfalle für die Langohren werden, wenn sich die Tiere beim Heraus- oder Hineinspringen mit den Hinterläufen darin verkanten. Rutschen Kaninchen mit ihren Läufen zwischen die Streben, können Hinterlauf, Wirbelsäule oder die Zehen brechen.

Eine vergleichbare Gefahr stellt das Käfigoberteil dar, wenn dieses aus Streben besteht und die Tiere durch geöffnete Klappen darauf gelangen können.

Das Foto zeigt ein Kaninchen auf einem Gitterkäfig sitzen

Unser Tipp!

Indem man die geöffneten Klapptüren des Kaninchenkäfigs mit einer Weidenbrücke versieht, kann man den oben genannten Gefahren größtenteils vorbeugen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Öse der Käfigtür mit einem Schraubenzieher aufzuhebeln und diese somit vollständig zu entfernen. Das Käfigoberteil lässt sich mit einem passend zugeschnittenen Holzbrett sichern.

Heuraufen

Heuraufe - Nützliches Kaninchenzubehör

Kaninchen versuchen immer wieder, in Raufen hineinzuspringen. Beim Herausspringen bleiben diese oftmals in den Gittern hängen. Beim Versuch, sich durch Strampeln daraus zu befreien, können sie schlimmstenfalls schwere Knochenbrüche erleiden.

Unser Tipp!

Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, ein Brett auf der Raufe zu befestigen. Die sicherste Variante stellt das Aufschichten von Heu zu einem Berg ganz ohne Raufe dar.

Strohpellets / Katzenklumpstreu

Strohpellets und Katzenklumpstreu bergen für Kaninchen ein hohes Gefahrenpotenzial. Erstere quellen im Magen auf und können zu einer ernsthaften Verstopfung führen. Zudem entziehen Strohpellets dem Magen reichlich Flüssigkeit.

Kaninchen schrecken nicht davor zurück, Katzenstreu zu fressen. Dieses verklumpt im Magen und kann wiederum zu einem Magendarmverschluss führen.

Unser Tipp!

Holzpellets erweisen sich als eine willkommene Alternative, da diese besonders saugfähig sind und von Kaninchen nicht gefressen werden.

Pflanzen

Die allermeisten beliebten Zimmerpflanzen sind für Kaninchen unverträglich und hochgiftig. Als eine besondere Gefahr erweisen sich herabhängende und -fallende Pflanzenteile.

Unser Tipp!

Da bereits geringe Mengen zum plötzlichen Tod führen können, sollte man nach Möglichkeit keine Pflanzen in Reichweite der Tiere platzieren.

Haushaltsgeräte

Kaninchen sind äußerst neugierig und kletterfreudig. Zudem können diese problemlos bis zu einem Meter hoch springen. Eine geöffnete Spül- oder Waschmaschine kann für die Langohren somit durchaus lebensbedrohlich werden. Ein vergleichbares Risiko stellen geöffnete Schubladen dar.

Unser Tipp!

Um einem solchen Unfall vorzubeugen, sollte man darauf achten, die Spül- und Waschmaschine bei Nichtgebrauch gewissenhaft zu schließen. 

Leitungen und Kabel

Das Foto zeigt ein angefressenes Kabel

Die Ummantelung sämtlicher Kabel beinhaltet Weichmacher und wirkt auf Kaninchen besonders appetitlich. Bereits ein Biss ist ausreichend, um ein Kabel vollständig durchzutrennen. Fließt dadurch Strom, bedeutet dies den Tod für das Tier.

Unser Tipp!

Es empfiehlt sich alle Kabel und Leitungen so zu verlegen, dass diese unerreichbar für die Kaninchen sind. Dies gelingt mit robusten und stabilen Kabelschläuchen. Die Steckdosen sind mit einer Kindersicherung zu versehen.

Möbel

Zu den weiteren gefahren in der Wohnung für Kaninchen gehören Möbel. Hinter bzw. unter nahezu jedem Möbelstück wie Sofa oder Schrank verbleiben ein kleiner Spalt oder eine Lücke.

Unser Tipp!

Damit man die Kaninchen im Notfall rechtzeitig erreichen kann, sperrt man solche Nischen mit einem Draht ab, oder verbirgt sie mit anderen Gegenständen.

Türen und Fenster

Das Foto zeigt ein Kaninchen, das hinter einer geschlossenen Türe sitzt

Bei offenen Türen besteht die Gefahr, dass diese durch Zugluft plötzlich von selbst zufallen. Dadurch können sich Kaninchen durchaus ernsthaft verletzen. Solche Unfälle lassen sich mit einem Türstopper zuverlässig verhindern.

Da sich Kaninchen gerne hinter Türen aufhalten, sind sämtliche Türen unbedingt langsam und vorsichtig zu öffnen, um das Tier nicht einzuklemmen.

Wichtig!

Kaninchen hoppeln gerne zwischen den Beinen umher. Um unbeabsichtigte Tritte zu vermeiden, sollte man sich stets vorausschauend bewegen.

Das Foto zeigt zwei Kaninchen, die hinter einer Tür hervor schauen

Kaninchen sind durchaus dazu in der Lage, aus dem Stand bis auf die Fensterbank zu springen. Obwohl das räumliche Sehen nur schwach ausgeprägt ist, verweilen Langohren gerne am Fenster. Offene und gekippte Fenster stellen hierbei eine erhebliche Gefahrenquelle dar, da Ihre Langohren entweder hinausspringen oder steckenbleiben können. Ein Sturz vom Fensterbrett kann außerdem zu Knochenbrüchen führen.

Treppen

Das Foto zeigt ein Kaninchen auf einer Treppe

Treppen stellen für Kaninchen kein allzu großes Hindernis dar. Mit etwas Übung gelingt es den Kaninchen schon bald, die Stufen hoch und runter zu hoppeln. Um die Rutschgefahr auf ein Mindestmaß zu reduzieren, empfiehlt es sich, die Treppen mit Treppenstufenmatten auszustatten. Offene Treppen sind nach allen Seiten hin ausreichend abzusichern, um Stürze zu vermeiden.

Unser Tipp!

Möchte man sicherstellen, dass Kaninchen die Treppe eigenmächtig erklimmen, kann sich ein Treppenschutzgitter als hilfreich erweisen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Kaninchen nicht durch die Gitterabstände schlüpfen kann oder gar dazwischen steckenbleibt.

Bodenbelag

Das Foto zeigt ein Kaninchen auf einem Laminat Boden

Zahlreiche gängige Bodenbeläge wie Parkett, Steinfließen und PVC sind für Kaninchen zu glatt, sodass diese keinen ausreichenden Halt finden. In diesem Fall ist das Auslegen von rutschfesten Bodenbelägen wie beispielsweise weiche Teppichböden oder einzelnen Matten mit einem Antirutschbelag ratsam.

Hierbei ist es wichtig, dass die Teppiche keine großen Maschen besitzen, in denen die Kaninchen mit den Krallen hängenbleiben können. Harte Unterlagen begünstigen hingegen die Entstehung wunder Läufe.

Nach Möglichkeit sollten die Unterlagen nicht aus Kunstfaser, sondern aus Baumwolle bestehen. Denn Kunstfaser kann für Aufschürfungen an den Sohlen sorgen. Fransen sind zudem zu vermeiden, da Kaninchen diese gerne anknabbern und schlimmstenfalls lebensbedrohliche Verdauungsprobleme erleiden können.

Das Foto zeigt ein Kaninchen auf einer roten Antirutsch-Matte

Haustiere

Grundsätzlich ist es zwar möglich, weitere Haustiere wie Hund oder Katze zusammen mit Kaninchen in der Wohnung zu halten, die Tiere sollten jedoch zu keiner Zeit unbeaufsichtigt bleiben.

Zu beachten ist, dass die Gesellschaft mit Tieren, welche von einem Jagdinstinkt geprägt sind, für Kaninchen generell mit großem Stress einhergeht. Denn Kaninchen gehören den Fluchttieren an und ziehen den Rückzug vor. 

Klima

Das Foto zeigt ein Kaninchen, das auf dem Boden sitzt

Im Winter kann trockene Heizungsluft den Langohren zu schaffen machen. Ein unmittelbarer Aufenthalt neben der Heizung gilt unbedingt zu vermeiden. Während der Sommermonate kann es hingegen schnell zu heiß werden. Um einen Hitzestau zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, gleich früh morgens durchzulüften und die Fenster anschließend tagsüber geschlossen zu halten.

Unser Tipp!

Sofern man die Langohren in einem separaten Raum beherbergt, empfiehlt es sich, lediglich mäßig zu heizen.

In jedem Fall ist davon abzusehen, im Beisein der Kaninchen zu rauchen. Denn Zigarettenrauch ist für Langohren gesundheitsschädlich. Zudem kann der Verzehr von Asche ernsthafte Folgen für die Gesundheit Ihrer Kaninchen bedeuten.

Lebensmittel und weitere Gegenstände

Einige Kaninchen knabbern ziemlich alles an, sodass umherliegende Gegenstände und Nahrungsmittel zu einer großen Gefahr werden können. Lebensmittel wie Schokolade, Chips und Bonbons sind für Kaninchen unverträglich und unbedingt zu vermeiden.

Auch wenn Karton in größeren Mengen verzehrt wird, kann dies gesundheitsbedenkliche Folgen für Kaninchen bedeuten. Insbesondere, wenn dieser mit Farbstoffen bedruckt ist, stellt dies für Kaninchen eine erhebliche Gefahr dar. Plastikteile aller Art sind für Kaninchen außerdem extrem gefährlich.

Achtung!

Brennende Kerzen können bei Kaninchen zu ernsthaften Verbrennungen führen oder sogar umgestoßen werden.

Häufige Fragen zum Thema Innenhaltung