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Buddelschutz im Kaninchengehege

Möglichkeiten zur Anbringung des Buddelschutzes

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Knabbern und Buddeln gehören zu den Lieblingsbeschäftigungen von Kaninchen. Doch besonders im Kaninchengehege fernab der Buddelkiste kann diese Leidenschaft zu Problemen führen. Spätestens wenn die Kaninchen damit beginnen, sich aus ihrem Freigehege zu graben, ist es an der Zeit zu handeln und einen Buddelschutz anzubringen.

Mit einem durchdachten Buddelschutz kann man das Buddelverhalten der Langohren steuern und bietet ihnen gleichzeitig Schutz vor Feinden, wie beispielsweise dem Marder.

Kaninchen buddeln im Rasen

Buddelschutz-Arten im Freilaufgehege der Kaninchen

Es gibt sowohl ebenerdige, als auch unterirdische Buddelschutz Arten. Unabhängig davon, für welche Art von Ausbruchsperre Sie sich entscheiden, jede Variante dient in erster Linie dem Schutz der Kaninchen. Darüber hinaus kann man mit Hilfe eines Buddelschutzes bestimmte Buddelbereiche im Freilaufgehege schaffen.

Ebenerdiger Buddelschutz im Hasengehege

Wer auf einen Erdaushub verzichten möchte kann das Freilaufgehege der Kaninchen mit einem ebenerdigen Buddelschutz ausstatten.

Besonders beliebt als Buddelschutz im Außengehege sind Rasenschutzgitter, Sechseckdraht und Volierendraht. Diese lassen sich allesamt ohne großen Aufwand verlegen.

Unser Tipp!

Wichtig ist, dass das Gitter oder der Draht flach auf der Erde aufliegt. Bis der Buddelschutz vollständig eingewachsen ist, kann man ihn mit Erdankern fixierer oder mit Steinen beschweren.

Ebenerdiger Buddelschutz

Mit der Zeit beginnt das Gras durch die Ausbruchsperre zu wachsen. Bis es allerdings so weit ist, sorgt das Ausbringen einer dünnen Erdschicht für ein angenehmes Gefühl unter den Pfoten der Kaninchen.

Unser Tipp

Vermeiden Sie unbedingt das Abstehen scharfer Kanten, da sich die Kaninchen daran folgenschwere Verletzungen zuziehen könnten.

Diese Materialien eigen sich für einen ebenerdigen Buddelschutz im Hasengehege:

  • Rasenschutzgitter: Rasenschutzgitter eignen sich vor allem für sehr grüne Rasenflächen, da diese hier kaum auffallen. Diese Modelle halten nicht vom Knabbern ab und sind daher auch nicht mardersicher.
  • Sechseckdraht: Kann rosten und wird mit der Zeit porös, weshalb dieser nicht für die nächtliche Sicherung des Geheges zu empfehlen ist.
  • Verzinkter und punktverschweißter Volierendraht: Mit einer Stärke von 1 mm ist dieser mardersicher.
  • Rasengittersteine und Platten: Sie sind als Ausbruchsperre bestens geeignet. Rasengittersteine sind sowohl aus Stein als auch aus Kunststoff erhältlich. Bei dieser Variante ist es ratsam, den Rasen abzutragen und nach dem Verlegen wieder neu zu säen. Rasengittersteine verhindern die Entstehung von Matsch und Schlamm und sind außerdem mardersicher.
  • Gehwegplatten: Sie sind leicht zu reinigen und somit absolut hygienisch. Mit ihrer beeindruckenden Haltbarkeit eignen sich Gehwegplatten oder anderweitige Platten für die Sicherung des Kaninchengeheges bei Tag und Nacht.

Bei einem großen Freilaufgehege für Kaninchen ist es sinnvoll, einen kleine Drahtrand entlang des Geheges anzubringen. Hierfür befestigen Sie den Drahtstreifen am Zaun und legen diesen anschließend flach auf die Erde. Fixieren Sie den Draht beispielsweise mit Schraubheringen, damit sich Ihre Kaninchen nicht daran verletzen.

Drahtrand als Buddelschutz

Unser Tipp!

Es ist auch denkbar, am Rand des Geheges einen Holzrand als Buddelschutz zu ziehen.

Unterirdischer Buddelschutz

Im Kaninchen Außengehege kann man auch einen unterirdischen Boden legen. Hierfür ist es notwendig, Erde abzutragen.

Wichtig!

Ein unterirdischer Buddelschutz erfordert stets einen Erdaushub.

Möglichkeiten des unterirdischen Buddelschutzes im Überblick

  • Estrichmatten
  • Volierendraht
  • Gehwegplatten

Entscheiden Sie sich dafür, Estrichmatten einzulassen, sollten Sie diese zuvor längs halbieren. Um einen sicheren Buddelschutz zu gewährleisten, ist es ratsam, die Matten versetzt anzuordnen. Sofern Sie gleich zwei Estrichmatten übereinander legen und aneinander befestigen, sind diese als Marderschutz einsetzbar.

Nachdem Sie die Estrichmatten verarbeitet haben, geben Sie eine dünne Erdschicht darüber.

Darüber hinaus ist es denkbar, Volierendraht oder Gehwegplatten in den Erdaushub einzulassen. Die Tiefe sollte dabei mindestens 30 cm betragen. Die unterirdische Anbringung bietet den Vorteil einer außergewöhnlichen Langlebigkeit. Die Gefahr, dass der Draht zu rosten beginnt oder die Platten an Stabilität verlieren, ist äußerst gering.

Fundament als Buddelschutz für Kaninchen 

Ein Fundament aus beispielsweise Beton erweist sich in Verbindung mit einem Gartenzaun als durchaus praktisch. Die Festigkeit des Materials macht das Ausbrechen aus dem Gehege sowie das Eindringen von außen unmöglich. Für maximale Sicherheit ist eine Tiefe von etwa 30 cm ideal.

Buddelschutz für das gesamte Gehege notwendig?

Je nachdem wie groß das Freilaufgehege der Kaninchen ausfällt, bietet sich ein unterschiedlich umfangreicher Buddelschutz an. Dabei zeichnet sich jede Art durch ihre ganz individuellen Vorzüge aus. Wir klären auf, welche Möglichkeiten es gibt, die Kaninchen am Buddeln zu hindern oder es ihnen in gewissem Maße zu ermöglichen.

Buddelschutz im gesamten Gehege (kleine Gehege)

In diesem Fall stattet man das komplette Gegehe mit einen Buddelschutz aus. Beispielsweise indem ein Gitter unter der Grasnarbe verlegt wird. Das sorgt dafür, dass die Kaninchen nicht buddeln können. Ein Ausbruch aus dem Freilaufgehege ist so nahezu unmöglich.

Vorteile

  • langlebig
  • sicher
  • einmalige Anbringung

Nachteile

  • natürliches Buddelbedürfnis wird gebremst
  • zeitintensive, aufwändige Anbringung

Seitlicher Buddelschutz (große Gehege)

Gerade in großen Freilaufgehegen nutzt man oftmals einen seitlichen Buddelschutz. Es werden beispielsweise die äußeren 30 Zentimeter mit Gehwegplatten ausgelegt. Das sorgt dafür, dass die Kaninchen im Gehege buddeln können und so auch ihre Höhlen graben können (Kaninchen graben Höhlen und keine Tunnel).

In den äußeren 30 cm können sie durch den Buddelschutz nicht graben. Hier würden sie sich schnell unter dem Gehege durchbuddeln. So dürfen sie ihrer Buddel-Leidenschaft weiter nachgehen, nur abhauen können sie nicht.

Vorteile

  • geringer Arbeitsaufwand
  • natürliches Buddelbedürfnis bleibt erhalten

Nachteile

  • eingeschränkte Ausbruchsicherheit
  • evtl. großflächiges Buddeln im gesamten Freilaufgehege

Flexibler Buddelschutz

Einen flexiblen Buddelschutz verwendet man oftmals in kleinen Außengehegen, wie man sie im Fachhandel erwerben kann. Diese Gehege verrückt man ca. alle 2-3 Tage auf ein neues Stück Wiese.

Es kann sein, die Kaninchen graben wochenlang überhaupt nicht. Beginnen sie dann doch zu buddeln, legt man ein Stück Gitter auf die Stelle und verhindert so, dass sie an dieser Stelle weitergraben können. Am nächsten Tag rückt man das Gehege weiter, an einen neuen Ort im Garten. Hat man solch eine Buddelstelle lahm gelegt kann es sein, dass die Kaninchen in den nächsten Tagen nicht mehr buddeln oder sie suchen sofort eine andere Stelle zum weitermachen.

Vorteile

  • mit geringem Aufwand einsatzbereit
  • flexibel an verschiedenen Standorten nutzbar

Nachteile

  • eingeschränkte Ausbruchsperre

Erste Buddelansätze der Kaninchen erkennen und reagieren

Nicht immer bleiben Buddelansätze an unerwünschten Stellen aus. Um einen größeren Schaden zu vermeiden, sollten Sie das Kaninchengehege regelmäßig gründlich überprüfen.

Wichtig!

Insbesondere in Zaunnähe ist eine umfassende Kontrolle wichtig, da Kaninchen besonders gerne an Grenzen buddeln.

Freilaufgehege mit 2 Kaninchen

Sobald Sie leichte Kuhlen oder Löcher als Buddelansätze identifizieren, sollten Sie diese direkt mit einem großen Stein oder einer Platte abdecken, sodass das weitere Buddeln nicht mehr möglich ist.

Achten Sie außerdem darauf, jegliche Unterschlupfmöglichkeiten mit einem gewissen Abstand zum Rand des Geheges zu platzieren. Kaninchen ziehen sich gerne zum Graben in ihren Unterschlupf zurück, was unbemerkt schnell zum Ausbruch führen kann. Daher empfiehlt es sich, im Rahmen der Gehege Kontrolle auch einen Blick unter die Unterschlupfmöglichkeiten der Langohren zu werfen.

Unser Tipp

Wenn Sie die tägliche Kontrolle des Freilaufgeheges fest in Ihren Tagesablauf integrieren, ist es unwahrscheinlich, dass Sie diese vergessen.

Wie tief buddeln Kaninchen?

Kaninchen klettert in Buddelkiste hinein

Kaninchen in freier Wildbahn graben 2 bis 3 Meter tief. Sie legen in dieser Tiefe ihre Höhlen an.

Hauskaninchen buddeln im Normalfall nicht ganz so tief. Die Grabtiefe ist abhängig vom Platzangebot, vom Untergrund den vorherrschenden Möglichkeiten. Je weicher der Boden ist, desto tiefer buddeln die Kaninchen. Teilweise ist es den Zwergkaninchen in unseren Gärten möglich 1 Meter tief zu graben, andere graben jedoch nur 30 bis 50 cm tief.

Liegt der Buddelschutz 30 cm tief unter der Erde sind die Nager im Normalfall glücklich.

In der Wohnungshaltung graben Zwergkaninchen in der Regel in der Einstreu oder in Sand. Hier ist das Buddeln dann meist oberflächlich.

Warum graben Kaninchen überhaupt?

Kaninchen buddeln aus unterschiedlichen Gründen:

  • Fortpflanzung: In freier Wildbahn gebären Kaninchen ihre Jungen in einer unterirdischen Höhle
  • Schutz: Eine Höhle bietet Schutz und Sicherheit
  • Instinkt: Das Buddeln ist ein natürlicher Instinkt. Kaninchen schaffen dadurch ein sicheres, komfortables zu Hause.
  • Komfort: Durch das Graben entsteht ein sicherer Platz zum Schlafen und Ausruhen.

Kaninchen das Buddeln abgewöhnen?

Kaninchen buddeln von Natur aus. Ihnen das Graben komplett abzugewöhnen gestaltet sich meist schwierig und erweist sich auch nicht als sinnvoll. Dennoch gibt es einige Strategien, das Graben zu kontrollieren, zu lenken und zu reduzieren. Hierzu gehören geeignete Buddelmaterialien, ein fester Untergrund im Kaninchen Außengehege, Beschäftigungsmaßnahmen, der Einsatz eines Buddelschutzes und das Ausschließen gesundheitlicher Probleme.

Das Foto zeigt ein Kaninchen in einer Buddelkiste

Geeignete Buddelmaterialien

Durch den Einsatz geeigneter Materialien wird das Buddeln gelenkt und koordiniert. Eine Buddelkiste mit Einstreu oder Buddelsand bietet den Kaninchen einen Ort zum Austoben.

Fester Bodengrund

Ein fester Bodengrund hilft, dass die Kaninchen nicht so einfach in die Tiefe graben können. Sie können nicht so einfach und nicht so tief graben.

Langeweile vorbeugen

Oft ist das Buddeln ein Resultat aus Langeweile und Unzufriedenheit. Kaninchen geeignetes Spielzeug und eine vielfältige Beschäftigung, wie Tunnelsysteme, oder Futterspielzeuge, fordern die Kaninchen heraus und lassen keine Zeit zum Graben.

Wichtig ist zudem das Halten von mindestens zwei Kaninchen. Die Nager lieben die Gesellschaft und fühlen sich in Gegenwart anderer Kaninchen wohl.

Das Foto zeigt ein Kaninchen mit Futterspielzeug aus dem Trockenfutter heraus kommt

Buddelschutz

Der Einsatz eines Buddelschutzes verhindert das Graben an unerwünschten Stellen. Auch Hindernisse, wie Zäune halten die Nager davon ab, an bestimmten Stellen im Hasengehege zu buddeln.

Gesundheitscheck

Übermäßiges Graben kann ein Hinweis auf Stress oder gesundheitliche Probleme sein. Hier können Verdauungsprobleme oder Zahnschmerzen zu Grunde liegen. Suchen Sie einen Tierarzt auf, um die Ursachen abklären zu lassen.