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Ein Kaninchengehege selber bauen

Kaninchengehege selber bauen – so geht’s!

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Während sich Kaninchengehege aus dem Handel als nur wenig flexibel zeigen, sind Ihrer Fantasie beim Kaninchengehege selber bauen nahezu keine Grenzen gesetzt. Lediglich die verfügbare Rasenfläche sowie das veranschlagte Budget setzen Ihrem Bauvorhaben klare Grenzen. Mit ein klein wenig handwerklichem Geschick lassen sich Ihre persönlichen Wunschvorstellungen von einem Kaninchenfreilauf verwirklichen.

Unabhängig davon für welche Bauweise Sie sich entscheiden, die Sicherheit Ihrer Kaninchen sollte stets an erster Stelle stehen.

Folgendes Beispiel zeigt, wie der Eigenbau eines Kaninchengeheges aussehen kann:

Schritt 1: Planung und Materialbeschaffung

Bevor der eigentliche Bau des Kaninchengeheges beginnen kann, ist zunächst die genaue Gehegegröße zu ermitteln. Die Anfertigung einer groben Skizze ist hilfreich.

Auf der Grundlage der gemessenen Fläche erfolgt die Berechnung der benötigten Materialien. Für gewöhnlich findet sich das gesamte Zubehör in jedem handelsüblichen Baumarkt.

Material für das Kaninchengehege

Bei diesem Freilaufgehege beläuft sich der Materialbedarf für eine Gesamtfläche von 9 m² wie folgt:

Material

  1. 21 Pfosten (1,50 m Höhe)
  2. Unterlegscheiben
  3. Schrauben
  4. Nägel
  5. Scharniere und Riegel
  6. Kaninchendraht (18 m)
  7. Dachlatten
  8. Schilfrohrmatte (60×140 cm)

Werkzeug

  1. Pfostenramme
  2. Bohrer
  3. Akkuschrauber
  4. Motorsäge oder Bügelsäge
  5. Stichsäge
  6. Wasserwaage
  7. Hammer
  8. Seitenschneider

Unser Tipp

Wenn Sie unsicher sind, welche Menge Sie von einer Materialart benötigen, empfiehlt es sich, vorab mehr davon einzukaufen. Dadurch sparen Sie zusätzliche Fahrtwege ein. Die Rückgabe original verpackter Ware beim Händler gestaltet sich normalerweise als unproblematisch.

Schritt 2: Flächenbegrenzung

Sobald alle benötigten Materialien vorliegen, kann der eigentliche Bau beginnen. Zuerst gilt es die gewünschte Fläche eindeutig festzulegen. Hierfür verankern Sie die Pfosten mit Hilfe einer Pfostenramme in der Erde. Eine Tiefe von 30 bis 40 cm ist dabei ausreichend, um einen festen Stand zu gewährleisten.

Pfosten für das Kaninchengehege einschlagen

Um den weiteren Bau ihres Kaninchengeheges möglichst einfach zu gestalten, sollten Sie zwischen den einzelnen Pfosten jeweils denselben Abstand einhalten. In diesem Beispiel beträgt der Abstand zwischen den einzelnen Pfosten ein Meter.

Schritt 3: Eckpfosten stabilisieren

Die vier Eckpfosten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität des gesamten Kaninchengeheges. Damit deren Haltbarkeit möglichst der in Aussicht gestellten Nutzungsdauer entspricht, sollten Sie diese mit zusätzlichen Streben unterstützen.

Ecken mit zusätzlichen Streben stabilisieren

Dies gelingt mit acht weiteren Pfosten, die jeweils schräg zu beiden Seiten der Eckpfosten platziert werden. Bevor Sie die Pfosten im Boden verankern, sind diese mit Hilfe der Motorsäge auf die entsprechende Länge zu kürzen.

Im Anschluss verschrauben Sie die schrägen Pfosten mit den Eckpfosten.

Schritt 4: Die Umzäunung

Im nächsten Schritt sind die Seiten mit Kaninchendraht zu sichern. Dabei ist es sinnvoll, wenn Sie sich schrittweise jede Gehegeseite einzeln vornehmen. Der Draht lässt sich einfacher verarbeiten, wenn Sie diesen vorübergehend an einem Eckpfosten fixieren.

Draht am Kaninchengehege fixieren

Ziehen Sie diesen anschließend zum nächst gelegenen Eckpfosten, bevor Sie den Kaninchendraht mit beispielsweise einem Seitenschneider von der Rolle trennen.

Danach entfernen Sie die Fixierung und biegen an der Unterseite des Drahts etwa 10 cm nach innen um. Dies bildet den Buddelschutz des Geheges.

Buddelschutz am Kaninchengehege

Im nächsten Schritt verschrauben Sie den Draht an jedem Pfosten. Diesen Vorgang wiederholen Sie im Anschluss an jeder Seite des Geheges. Lediglich an der Tür sollte sich am Schluss kein Draht mehr befinden.

Kaninchendraht an den Pfosten verschrauben

Unser Tipp

Möchten Sie das Gehege mit einem Anbau wie beispielsweise einem Unterschlupf versehen, sollten Sie eine weitere Stelle ohne Draht belassen.

Achtung

Kaninchendraht ist sehr scharf! Gehen Sie stets vorsichtig bei dessen Verarbeitung vor und verwenden sie Handschuhe.

Schritt 5: Anfertigen der Tür

Je nach gewünschter Türbreite (im Beispiel 60 cm) fertigen Sie mit Dachlatten einen passenden Türrahmen. Für die Innenseite empfiehlt sich die Verkleidung mit Kaninchendraht.

Türe im Kaninchengehege

Um Türrahmen und Gehege mit einem Scharnier verbinden zu können, ist vorab ein Lattenstück zwischen Eckpfosten und Tür anzubringen. Die gewünschte Länge lässt sich mit der Stichsäge festlegen. Nachdem das Scharnier befestigt ist, ist die Tür mit zwei Riegeln zu versehen.

Unser Tipp

Mit einem weiteren schräg platzierten Pfosten erhöhen Sie die Stabilität des Türpfostens enorm. (siehe Foto)

Türe stabilisieren

Schritt 6: Das Dachgerüst

Nun ist es an der Zeit, eine stabile Grundlage für das spätere Dach zu schaffen. Hierfür verbinden Sie die einzelnen Pfosten mit Dachlatten wie im vorliegenden Beispiel.

Dachgerüst am Kaninchengehege

Möchten Sie ein Dach mit einer Steigung, sind auch die Dachlatten an der Rückseite des Geheges entsprechend höher zu montieren. Mit zwei weiteren mittig platzierten Dachlatten runden Sie das Dachgerüst ab.

Schritt 7: Anbau des Unterschlupfs

Möchten auch Sie das Kaninchengehege mit einem außenstehenden Unterschlupf erweitern, ist dieser im nächsten Schritt zu integrieren.

Schutzhütte am Kaninchengehege

Schritt 8: Das Dach

Für das Dach eignet sich außerdem Kaninchendraht. Dieser gewährleistet sowohl ausreichend Helligkeit durch den Einfall von Sonnenlicht sowie auch Sicherheit.

Kaninchendraht am Dach

Unser Tipp: Schneelast beachten

Bereits bei der Dachplanung sollte man an den Winter und die Schneelast denken. Entweder man befreit im Winter das Dach regelmäßig von Schnee oder man wählt eine größere Maschenweite, durch die der Schnee fällt. Hierbei empfehlen wir mindestens 4 cm.

Da Kaninchen ganztägig eine Schattenfläche benötigen, empfiehlt sich weiterhin die Montage von Schilfrohrmatten. Diese punkten durch eine einfache Verarbeitung, Atmungsaktivität und Natürlichkeit.

Schilfmatten als Schattenspender

Schilfrohrmatten beugen der Entstehung von Stauwärme vor und spenden zugleich Schatten. Im Baumarkt sind verschiedene Größen erhältlich, sodass Sie garantiert die passenden Abmessungen für Ihr Projekt finden.

Achtung

Greifvögel stellen eine erhebliche Gefahr für Ihre Kaninchen dar. Daher sollte sich Ihr Kaninchengehege mit einer Höhe von unter 2 Metern unbedingt durch ein vollständig geschlossenes Dach auszeichnen.

Unser Tipp

Je nach Witterung beträgt die Nutzungsdauer von Schilfrohrmatten nur wenige Jahre. Montieren Sie diese daher so, dass die Erneuerung ohne großen Aufwand gelingt. Die Demontage der Schilfrohrmatten während des Winters erhöht zudem deren Lebensdauer.

Schritt 9: Absicherung des Buddelschutzes

Um sicherzustellen, dass Ihre Kaninchen nicht den vorgesehenen Buddelschutz untergraben, gilt es diesen abschließend zu fixieren. Alles was Sie dafür benötigen, sind lange Nägel, einen Hammer und dazugehörige Unterlegscheiben. Klopfen Sie anschließend zu beiden Seiten eines jeden Pfostens einen Nagel in den Draht.

Buddelschutz am Boden fixieren

Mittig zwischen zwei Pfosten empfiehlt es sich, einen Nagel inklusive Unterlegscheibe im Draht zu verankern.

Schritt 10: Einzug in das Freilaufgehege

Abschließend haben Sie die Gelegenheit, das Freilaufgehege nach Belieben auszustatten. Versteckmöglichkeiten, mindestens ein Schlafhäuschen pro Tier sowie frisches Wasser und Nahrung gehören dabei zur Grundausstattung.

Kaninchen erkunden das Kaninchengehege

Nachdem Sie alle Vorbereitungen getroffen haben, ist es an der Zeit, Ihren Kaninchen das neue Freilaufgehege zu präsentieren.

Kaninchen in der Schuthütte