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Einrichtung des Kaninchengeheges

Was gehört in das Kaninchengehege?

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Die Haltung im Kaninchengehege spricht alle Sinne Ihrer Kaninchen an. Ob Regen, Wind, Hitze oder Kälte, durch wechselhafte Witterung ist Ihr Kaninchen täglich neuen Gefühlen ausgesetzt. Des Weiteren sind es der Geschmack des frischen Grases, die Geräusche aus der Umgebung sowie das Beobachten von Geschehnissen aus nächster Nähe, die den Alltag Ihres Tieres abwechslungsreich gestalten. Außerdem nehmen Kaninchen mit ihrer feinen Nase nahezu alle Gerüche aus ihrem Umfeld wahr.

Tatsächlich kommt die Außenhaltung den natürlichen Bedürfnissen von Kaninchen am nächsten. Damit Ihre Langohren ein langes und glückliches Leben in Außenhaltung erwartet, sollte das Kaninchengehege folgende Elemente beinhalten:

Die Schutzhütte – ein sicherer Unterschlupf

Die Schutzhütte stellt eine zentrale Anlaufstelle im Außengehege dar. Sie bietet nicht nur Sicherheit vor der Witterung, sondern auch Schutz vor anderen Tieren wie Marder, Katze, Hund oder Fuchs. Ihren Langohren sollte es jederzeit möglich sein, diesen Zufluchtsort selbstständig aufzusuchen.

Kaninchen Schutzhütte

Damit die Schutzhütte den Bedürfnisse Ihrer Kaninchen in vollem Umfang entspricht, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

Wie groß sollte die Schutzhütte für Kaninchen sein?

Der Grundsatz, dass Kaninchen besser zu viel als zu wenig Bewegungsfreiheit benötigen, kommt im Hinblick auf die Schutzhütte nur eingeschränkt zum Tragen. Keinesfalls sollte diese zu geräumig ausfallen. Ansonsten gelingt es Ihren Kaninchen nicht, während des Winters ihre Körpertemperatur aufrecht zu halten.

Faustformel: Größe der Schutzhütte

  • Für zwei bis drei Zwergkaninchen empfehlen wir 0,6 m² Bodenfläche.
  • Mittelgroßen bis großen Kaninchen sollten in der Schutzhütte hingegen zwischen 0,8 m² und 1 m² Platz zur Verfügung stehen.

Aus welchem Material besteht die Schutzhütte?

Für den Eigenbau der Schutzhütte ist starkes und vor allem wasserfestes Holz mit einer Stärke zwischen 2 bis 3 cm ideal. Das Einölen bzw. Lackieren mit ungiftigen Lack auf Wasserbasis verleiht dem Gegenstand zusätzliche Witterungsbeständigkeit.

Als Bodenbeschichtung eignet sich ebenfalls ein ungiftiger Lack, PVC oder Teichfolie. Damit Ihre Kaninchen den Bodenbelag nicht anknabbern, ist dieser fest zu verkleben. Die Ränder sind mit zusätzlichen Metallschienen zu sichern.

Als weiterer Schutz vor Bodenkälte empfiehlt es sich, die Schutzhütte etwa fünf cm über dem Boden anzubringen. Dies gelingt beispielsweise mit Hilfe einer Rahmenkonstruktion unterhalb der Schutzhütte.

Kaninchen Schutzhütte auf Stelzen

Außerdem ist es möglich, die Unterschlupfmöglichkeit mit Beinen zu erhöhen.

Hinweis

Für die Reinigung der Schutzhütte ist es von großem Vorteil, wenn sich diese durch ein aufklappbares Dach auszeichnet. Mit Hilfe von Scharnieren lässt sich dieser Komfort realisieren.

Befindet sich ausschließlich der Eingang zur Schutzhütte im Gehege, sollten Sie sich für ein Schrägdach entscheiden. Dadurch ist das Abfließen des Regenwassers sichergestellt.

Unser Tipp

Alternativ zum Eigenbau sind Kaninchenaußenställe aus dem Fachhandel bestens als Schutzhütte geeignet. Die Gitterseite ist lediglich vor Witterungseinflüssen zu schützen sowie mindestens ein Drittel der Vorderseite fest zu verschließen.

Die Einrichtung der Schutzhütte

Mit der Kombination aus einer circa 10 cm dicken Schicht Einstreu und einer weiteren Lage Stroh lässt sich die Dämmung der Schutzhütte noch weiter verbessern. Sauberkeit und Trockenheit nehmen in der Schutzhütte einen zentralen Stellenwert ein. Sofern es die Platzverhältnisse erlauben, ist der Einsatz einer Kaninchentoilette durchaus sinnvoll.

Da die Schutzhütte meist Unterschlupf, Schlaf- und Futterplatz vereint, empfiehlt sich die Einrichtung einer festen Heuraufe. Hierfür trennen Sie einen Teil des Geheges mit Holz- oder Metallstäben ab und geben das Heu von oben in den Futterspender.

Achtung

Der Abstand zwischen den einzelnen Stäben sollte höchstens 3 cm betragen. Bei zu größeren Abständen besteht die Gefahr, dass sich Ihre Kaninchen einklemmen und schlimmstenfalls schwer verletzen.

Frisches Wasser sollte Ihren Kaninchen sowohl in Innen- als auch Außenhaltung ganztägig zur Verfügung stehen. Mit einem schweren, standhaften Wassernapf minimieren Sie das Risiko, dass Ihre Langohren diesen verschieben oder gar umkippen. Dieser lässt sich bei Bedarf ebenfalls in der Schutzhütte platzieren.

Frisches Wasser im Napf

Freifläche zum Toben, Rennen und Fressen

Mit einem großzügigen Auslauf im Freien ermöglichen Sie Ihren Kaninchen den Zugang zur Natur.

Unser Tipp

Besonders während der kalten Jahreszeit ist für Kaninchen ein großzügiger Auslauf wichtig, da sie sich durch Bewegung vor dem Auskühlen schützen.

Aufgrund der Hitzeempfindlichkeit von Kaninchen sollte sich während des gesamten Tages ein Bereich des Geheges im Schatten befinden.

Aufgrund des wechselnden Sonnenstandes lässt sich nicht auf den ersten Blick feststellen, ob das Gehege ganztägig Schatten bietet. Daher ist es sinnvoll, die gewünschte Fläche vor dem Bau einen Tag lang zu beobachten. Die teilweise Überdachung des Freigeheges schafft eine zusätzliche Schattenfläche.

Verstecke und Beschäftigung sorgen für Abwechslung 

Grundsätzlich sind die Einrichtungsgegenstände des Freilaufgeheges mit der eines Innengeheges vergleichbar. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Gegenstände im Außengehege je nach Standort stark der Witterung ausgesetzt sind. Daher stehen bei der Wahl der Beschäftigungsmöglichkeiten besonders die eingesetzten Materialien im Vordergrund.

Kaninchen lieben beispielsweise:

  • Halbe Korkröhren
  • Große Wurzeln
  • Weidenzweigröhren
  • Steinhäuschen
  • Geräumige Tonröhren
  • Offene Kästen
  • Etagen mit Rampen
  • Spezielle Buddelbereiche (z.B. gefüllter Holzsandkasten)
  • Spieltunnel
Kaninchentunnel

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass die Einrichtungsgegenstände Ihrer Wahl keine gesundheitsschädlichen Stoffe oder Materialien enthalten. Natürliche Materialien werten das Außengehege optisch auf und erweisen sich als absolut ungefährlich, falls Ihr Tier doch einmal eine kleine Kostprobe davon nimmt.

Unser Tipp

Bei großen Freilaufgehegen kann es sich lohnen, einzelne Bereiche vollständig voneinander abzugrenzen. Dadurch ermöglichen Sie Ihren Kaninchen nicht nur den dauerhaften Zugang zu frischem Grün, sondern gönnen der Wiese auch eine vorübergehende Verschnaufpause.

Sträucher im Kaninchengehege spenden Schatten, Unterschlupf und Futter. Haselnuss- und Johannisbeersträucher gehören mitunter zu den beliebtesten Pflanzen.

Kaninchen frisst Haselnusszweige

Dies ist unschwer daran zu erkennen, dass diese häufig stark von Kaninchen angenagt werden. Möchten Sie die Sträucher schützen, so sollten Sie diese ungefähr 30 cm hoch mit einem Gitter ummanteln.