kaninchen-ratgeber.com
Zweige für Kaninchen

Zweige für Kaninchen

Gefunden auf: https://www.kaninchen-ratgeber.com/futter/basisfutter/zweige/

In freier Wildbahn verbringen Kaninchen neben der Fellpflege einen Großteil des Tages damit, an Ästen oder Zweigen zu knabbern. Dies dient nicht nur als Beschäftigung, sondern auch der Gesunderhaltung der Tiere.

Ernährung in der Natur

Somit nehmen frische Äste und Zweige einen hohen Stellenwert im Rahmen einer artgerechten Ernährung ein. Folgende Aspekte sollten Sie bei der Auswahl geeigneter Äste unbedingt berücksichtigen:

Darum sind Zweige für Kaninchen wichtig

Frische Zweige und Äste stellen ein gesundes Beschäftigungsfutter für Kaninchen dar und tragen zu einer gesunden Verdauung bei.  Denn die Rinde ist neben zahlreichen Mineralstoffen reich an sekundären Pflanzenstoffen.

Außerdem übt das Zerlegen der Rinde eine massierende Wirkung auf das Zahnfleisch aus, wodurch die Durchblutung gefördert wird.

Rinde an Zweigen

Darüber hinaus erfüllen Zweige und Äste eine wichtige Funktion hinsichtlich der Zahngesundheit Ihrer Langohren. Die Schneidezähne werden durch das Benagen von Zweigen gefestigt und wachsen somit besser.

Allerdings tragen Knabbermaterialien nicht unmittelbar zur Abnutzung der Schneidezähne bei. Vielmehr erfolgt der Zahnabrieb durch die Kautätigkeit selbst. Das durchgehende Angebot von Materialien zum Nagen ist jedoch in jedem Fall sinnvoll, um die Kautätigkeit bei Kaninchen anzuregen.

Härtere Materialien wie beispielsweise Nagesteine steigern den Zahnabrieb nicht zusätzlich, und sollten daher nicht angeboten werden. Lediglich eine ausreichende Kautätigkeit ist für Kaninchen unverzichtbar.

Unser Tipp

Die Blätter, Blüten und Früchte der Zweige sind bedenkenlos zum Verzehr geeignet. Großer Beliebtheit erfreut sich vor allem frisches Blattwerk. Dünne Äste werden mitunter sogar vollständig verspeist.

Kaninchen fressen gerne Zweige mit Blättern

Welche Zweige sind für Kaninchen geeignet?

Obwohl sich zahlreiche Äste und Zweige für Kaninchen eignen, sind nicht alle zu empfehlen.

Grundsätzlich werden von Kaninchen alle heimischen Baumarten gut vertragen. Die Äste von Steinobstbäumen sind somit ebenfalls in vollem Umfang geeignet. Diese enthalten, anders als häufig angenommen, weder Blausäure noch Amygdalin. Letzteres ist ausschließlich in den Kernen von Steinobstfrüchten enthalten, jedoch nicht in der Rinde oder den Blättern.

Somit stellen Zweige und Blätter folgender Steinobstbäume kein gesundheitliches Risiko für Ihre Kaninchen dar:

  • Pfirsich
  • Kirsche
  • Pflaume
  • Mirabelle

Frische und ungespritzte Äste von Apfel- und Birnbäumen werden nur von einzelnen Kaninchen verschmäht.

Auch Zweige von echten Tannen erfreuen sich für gewöhnlich an großer Beliebtheit. Hierzu gehören:

  • Rottanne
  • Weißtanne
  • Edeltanne

Achtung

Besondere Vorsicht ist bei Weihnachtsbäumen geboten. Da diese häufig gespritzt oder giftig sind, gehören diese keinesfalls auf den Speiseplan von Kaninchen.

Unser Tipp

Getrocknetes Laub ist eine willkommene Abwechslung im Rahmen der Winterernährung. Bereits im Herbst lassen sich Blätter sammeln und trocknen, die später als artgerechtes Raufutter den Speiseplan Ihrer Langohren ergänzen können.

Selbstverständlich sind auch bei Kaninchen die Geschmäcker verschieden. Somit sind bestimmte Äste nicht bei allen Tieren gleich beliebt.

Geeignete Äste und Zweige für Kaninchen

Futterliste Äste und Zweige

Folgende Übersicht zeigt Ihnen eine Auswahl möglicher Zweige. Um herauszufinden, welche Arten Ihre Langohren bevorzugen, ist es ratsam, die einzelnen Sorten zu testen:

  1. Ahorn: Bei einigen Kaninchen eher unbeliebt
  2. Bambus: Zum Verzehr geeignet
  3. Birke: Wirkt harntreibend und entzündungshemmend
  4. Bluthaselnuss: Bei den meisten Kaninchen sehr beliebt
  5. Brombeere: Trägt zur Stärkung des Immunsystems bei, Stacheln beeinträchtigen die Kaninchen nicht
  6. Eiche: Hilfreich bei Verdauungsproblemen, Eicheln dürfen nicht verfüttert werden
  7. Erle: Darf inklusive der Früchte angeboten werden
  8. Esche: Hilfreich bei Blasenproblemen oder Entzündungen
  9. Feige: Fütterung bedenkenlos möglich
  10. Fichte: Hilfreich bei Atemwegsproblemen
  11. Hagebutte: Fütterung bedenkenlos möglich
  12. Hainbuche: Hilfreich bei Kaninchenschnupfen, Fütterung nicht bei Blasenproblemen
  13. Haselnuss: Hilfreich bei Leber- und Gallenerkrankungen
  14. Heidelbeere: Hilfreich bei Verdauungsproblemen und Harnwegserkrankungen
  15. Himbeere: Hilfreich bei Durchfall und zur Stärkung des Immunsystems, die Stacheln beeinträchtigen die Kaninchen nicht
  16. Kiefer: Hilfreich bei Entzündungen oder Atemwegserkrankungen
  17. Lärche: Hilfreich bei Atemwegserkrankungen
  18. Linde: Wirkt harntreibend, beruhigend und entkrampfend
  19. Rotbuche: Hilfreich bei Kaninchenschnupfen, keine Fütterung bei Blasenproblemen
  20. Stachelbeere: Hilfreich bei Verstopfung, wirkt appetitanregend und blutreinigend
  21. Ulme: Hilfreich bei Verdauungsproblemen
  22. Weide: Wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, fiebersenkend, Fütterung von Weidenkätzchen möglich

Welche Zweige sind für Kaninchen ungeeignet?

Möchten Sie ihren Kaninchen Zweige anbieten, sollten Sie sich im Vorfeld vergewissern, dass diese weder gespritzt noch giftig sind. Besondere Vorsicht ist bei nicht einheimischen Büschen, wie sie häufig in Tiergärten und Parks anzutreffen sind, geboten. Diese sind in aller Regel giftig.

Diese Pflanzen sind für Kaninchen beispielsweise gefährlich:

  • Thuja
  • Robinie
  • Holunder
  • Eibe

Thuja, Robinie und Holunder lassen sich ausschließlich im Gemisch verfüttern. Allerdings sollten Sie bei Thuja und Robinie lediglich Kleinmengen anbieten. Thuja erweist sich als wirksam bei Atemwegserkrankungen.

Vorsicht

Möchten Sie Ihren Kaninchen Freilauf im Garten gewähren, ist vorab auszuschließen, das sich keine Eibe in unmittelbarer Nähe befindet. Bereits kleinste Mengen eines herabgefallenen Astes können bei Kaninchen tödlich enden.

Folgende Zweige sind für Kaninchen ebenfalls giftig und sollten daher nicht gezielt verfüttert werden:

  • Buchsbaum
  • Faulbaum
  • Essigbaum
  • Glücksbambus
  • Kirschlorbeer
  • Mahonie
  • Oleander
  • Physalis
  • Scheinzypresse
  • Stechapfel
  • Traubenkirsche
  • Wacholder
  • Wunderbaum

Bezugsquellen für Zweige

In Abhängigkeit Ihrer persönlichen Wohnsituation ist die Beschaffung frischer Zweige unter Umständen nicht immer leicht. Sowohl im Zoofachhandel als auch im Internet finden sich zahlreiche Angebote von sogenannten „Knabberhölzern“. Diese sind jedoch meist sehr kurz. Da solche Hölzer in der Regel etwas älter und nicht selten sogar vorbehandelt sind, sind diese bei Kaninchen meist unbeliebt.

Sofern Sie im Besitz eines eigenen Gartens sind, ist das Schneiden von Ästen und Zweigen in Eigenregie in jedem Falle wärmstens zu empfehlen. Sofern dies nicht möglich ist, können womöglich Freunde oder Bekannte weiterhelfen.

Äste und Zweige aus eigenem Garten

Alternativ lassen sich auch in freier Natur geeignete Zweige finden. Da diese allerdings unbehandelt sein sollten, ist dies bei unbekannter Herkunft nicht immer gewährleistet.

Entscheiden Sie sich dafür, frische Zweige für Ihre Langohren über das Internet zu beschaffen, sollten Sie unbedingt die genannten Kriterien berücksichtigen.

FAQ

Wie gelingt es, auch im Winter grüne Zweige anzubieten?

Grünes Frischfutter ist bei Kaninchen nicht nur während der Sommermonate beliebt. Wenn Sie im Winter Zweige in Wasser stellen, werden diese schon bald austreiben und frische Blattspitzen bilden. Diese Art Frischfutter ist bei den allermeisten Kaninchen besonders beliebt. Eine Alternative hierzu sind Brombeeren und Bambus, da diese auch während der kalten Jahreszeit grün bleiben.

Wie oft sollten Kaninchen frische Zweige bekommen?

Um Ihre Kaninchen einerseits optimal auszulasten und andererseits eine ausgewogene Kautätigkeit zu gewährleisten, sollten frische Zweige bestenfalls durchgehend zur Verfügung stehen. Da Kaninchen an trockenen Zweigen meist nur wenig Gefallen finden, sind diese zwei mal wöchentlich durch frische Zweige zu ersetzen.