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Obst für Kaninchen

Obst für Kaninchen

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In freier Wildbahn begeistern sich Kaninchen nicht nur für Zweige von Obstbäumen, sondern auch für deren reife Früchte. Tatsächlich deckt Obst einen Anteil des gesamten Feuchtfutteranteils ab, jedoch nur in einer geringen Menge.

Obst in der Natur

Welche Obstsorten für Kaninchen geeignet sind, und worauf Sie bei der Fütterung achten sollten, erfahren Sie hier:

Bedeutung von Obst für Kaninchen

Im Rahmen der Kaninchenernährung stellt Obst gegenüber Heu und Wiesengrün lediglich eine Ergänzung zum Speiseplan dar.

Je nach Saison wie zum Beispiel im Herbst bietet sich die Gabe von Obst allerdings auch in größeren Mengen an. Vor allem bei großen Kaninchenrassen ist dieser Energielieferant durchaus beliebt.

Steht ausreichend Frischfutter zur Verfügung, sollte Obst ausschließlich als gelegentliches Leckerli angeboten werden.

Obst als Leckerlie

Achtung

Leidet ein Kaninchen an Verdauungsstörungen oder Hefen, sollten Sie keinesfalls Obst anbieten, auch nicht als Leckerli für zwischendurch.

Da sich beim Verzehr von Obst schnell ein Sättigungsgefühl einstellt, begünstigt die Gabe von Früchten einen mangelhaften Zahnabrieb. Obst eignet sich ideal als Leckerbissen, große Mengen können jedoch leicht zu Durchfall führen.

Obst enthält viel Zucker

Außerdem ist die Auffassung weit verbreitet, dass Obst einen hohen Zuckergehalt besitzt, sodass eine regelmäßige Gabe schnell zu Übergewicht führen kann. Dieser Aspekt sollte jedoch stets kritisch betrachtet werden, da der tatsächliche Zuckergehalt von Obst im Vergleich zu Heu nicht allzu sehr abweicht.

Zuckergehalt im Heu bei 10 bis 20%

Einen groben Überblick zum verhältnismäßigen Zuckeranteil von Obst gegenüber Gemüse und Wiesenpflanzen zeigt diese Übersicht:

Zuckergehalt

in % bei

Wiesenpflanzen

  • Löwenzahn (ca. 8,5 %)
  • Heu (ca. 10-20 %)

Obst

  • Trauben (ca. 15 %)
  • Äpfel (ca. 10 %)
  • Banane (ca. 18 %)
  • Birne (ca. 10 %)
  • Zwetschge (ca. 8 %)

Gemüse

  • Karotte (ca. 5 %)

Um zu vermeiden, dass Ihre Kaninchen eine Überversorgung mit Energie erfahren, sollten Sie unbedingt auf die Art des Zuckers achten. Natürlicher Zucker, wie er unter anderem in Heu, Wiesenpflanzen und Obst vorkommt, kann für gewöhnlich problemlos gefüttert werden.

Auf reinen Zucker wie dieser zum Beispiel in Kristallzucker oder Honig vorkommt, sollten Sie unbedingt verzichten. Dieser ist für Kaninchen absolut ungeeignet und stellt eine gesundheitliche Gefährdung für Ihre Tiere dar.

Welches Obst ist für Kaninchen geeignet?

Einheimische Obstsorten stellen für Kaninchen eine willkommene Abwechslung zum gewohnten Ernährungsplan dar.

Die Einteilung von Obst erfolgt in folgende vier Gruppen:

  • Steinobst
  • Kernobst
  • Beerenobst
  • Südfrüchte (Exotische Früchte)
Welches Obst eignet sich für Kaninchen?

Steinobst

Steinobst zeichnet sich durch einen festen Stein aus, der im Inneren von Fruchtfleisch umgeben ist. Da der Stein selbst für Kaninchen zu hart ist, spucken die Tiere diesen für gewöhnlich selbst aus. Alternativ kann der Stein auch zuvor eigenhändig entfernt werden.

Folgendes Steinobst ist für Kaninchen besonders geeignet:

  • Aprikose
  • Kirsche
  • Mirabelle
  • Nektarine
  • Pfirsich
  • Pflaume
  • Zwetschge

Kernobst     

Kernobst enthält wie der Name bereits vermuten lässt, ein Kerngehäuse, das vom Fruchtfleisch umgeben ist. Dieser Gruppe gehören vor allem heimische Sorten an, welche für Kaninchen meist gut verträglich sind.

Hierzu gehören in erster Linie Äpfel und Birnen.

Beerenobst

Diese Gruppe beinhaltet mehr Früchte als es sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Denn neben klassischen Beeren bilden Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen eine Sonderform der Beeren. Auch die Banane gehört dieser Gruppe an.

Diese Übersicht zeigt, welche Beeren für Kaninchen als unbedenklich gelten:

BezeichnungEigenschaften
BananeAufgrund des hohen Stärke- und Zuckergehalts sollten Bananen nur gelegentlich in kleinen Mengen angeboten werden.
BrombeerenIn kleinen Mengen unproblematisch für Kaninchen.
ErdbeerenIn geringen Mengen unproblematisch für Kaninchen. Es darf die ganze Pflanze inklusive Blätter, Früchte und Blüten angeboten werden.
HagebutteSehr gut verträglich für Kaninchen. Darf auch im Winter in getrockneter Form angeboten werden.
HeidelbeerenIn kleinen Mengen gut verträglich für Kaninchen.
HimbeerenHimbeeren dürfen gelegentlich angeboten werden. Diese werden meist nur in geringen Mengen verspeist.
JohannisbeerenJohannisbeeren sind bei Kaninchen meist unbeliebt, dürfen aber gefüttert werden. Zum Verzehr ist die gesamte Pflanze inklusive Blätter geeignet.
MandarineAufgrund des hohen Fruchtsäuregehalt sollten Mandarinen selten und in kleinen Mengen angeboten werden.
OrangeAufgrund des hohen Fruchtsäuregehalts sollten Orangen nur selten und in geringen Mengen angeboten werden.
PampelmusePampelmusen enthalten einen hohen Fruchtsäuregehalt und sollten daher nur selten auf dem Speiseplan stehen.
WeintraubenWeintrauben sind für Kaninchen sehr gut zum Verzehr geeignet.
ZitronenZitronen enthalten einen hohen Fruchtsäuregehalt und sollten daher nur sporadisch angeboten werden.

Südfrüchte (Exotische Früchte)

Dieser Gruppe gehören vor allem Früchte an, die ihren Ursprung in tropischen und subtropischen Klimazonen finden. Da Wildkaninchen mit dieser Art Früchte nicht vertraut sind, sollte die Fütterung hier zurückhaltend erfolgen.

Für Kaninchen geeignet sind unter anderem diese Südfrüchte:

BezeichnungEigenschaften
AnanasDa Ananas sehr fruchtsäurehaltig sind, sollten Sie nur kleine Mengen anbieten, um Schleimhaut-Reizungen vorzubeugen.
KiwiKiwis erfreuen sich bei Kaninchen meist an großer Beliebtheit.
LitschiLitschis werden von Kaninchen häufig gerne gefressen.
MangoMangos sind für Kaninchen meist gut verträglich. Auch die Fütterung größerer Mengen ist denkbar. Allerdings sollten Mangos ohne Schale und Kerne angeboten werden.

Unser Tipp

Eine außergewöhnliche Abwechslung für Kaninchen bietet gedörrtes Obst. Besonders interessant ist dies in den Wintermonaten. Auch hier gilt, dass dies nur selten angeboten werden sollte.

Dörrobst für den Winter

Welches Obst ist für Kaninchen ungeeignet?

Sofern keine Unverträglichkeiten bestehen, lässt sich streng genommen keine Obstsorte grundsätzlich als „ungeeignet“ für Kaninchen bezeichnen.

Um die Gesunderhaltung Ihrer Tiere so optimal wie möglich zu fördern, sollten Sie stets auf ungespritzte Früchte zurückgreifen. Beim Kauf im Ladengeschäft ist Obst mit einem ausgezeichneten Bio-Siegel stets die bessere Wahl.

6 Tipps – Was ist bei der Fütterung von Obst zu beachten?

Damit Ihre Langohren neben dem eigentlichen Genuss auch ein Höchstmaß an Verträglichkeit genießen können, sollten Sie bei der Fütterung folgende Punkte berücksichtigen:

  1. Nur kleine Mengen anbieten: Obst ist lediglich als Beifutter zu sehen, und sollte durchschnittlich einmal pro Woche angeboten werden.
  2. Nicht als Einmalgabe füttern: Um eine ungleichmäßige Belastung des Darms sowie Fehlgärungen zu vermeiden, ist die Fütterung mit mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt zu gestalten. Auf diese Weise stürzen sich die Kaninchen nicht mit Heißhunger auf das Futter, wodurch sich dieses besser verdauen lässt.
  3. Die richtige Fütterungszeit: Steht Heu durchgehend zur Verfügung, darf frisches Futter durchaus schon in den Morgenstunden angeboten werden. Haben die Kaninchen allerdings während der Nacht keine Möglichkeit, an Futter zu gelangen, ist es morgens zunächst notwendig, den Darm in Schwung zu bringen. Somit beugen Sie möglichen Darmerkrankungen wie unter anderem Durchfall aktiv vor.
  4. Stets frisches Futter anbieten: Bleiben Futterreste mehrere Stunden unberührt, sollten Sie diese direkt entsorgen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  5. Obst gründlich abwaschen: Waschen Sie Frischfutter immer gründlich unter fließendem Wasser ab, bevor Sie dieses Ihren Kaninchen anbieten. Somit lassen sich Reste von Spritzmitteln sowie grober Schmutz entfernen.
  6. Auf Kerne achten: Die in Steinobst enthaltenen Kerne enthalten größtenteils giftige Inhaltsstoffe. Da diese allerdings zu hart sind, werden die Kerne von Kaninchen meist eigenständig ausgespuckt. Somit stellen Kerne normalerweise keine erhöhte Gefahr dar. Möchten Sie jedoch auf Nummer Sicher gehen, entfernen Sie diese bereits im Vorfeld.