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Dieses Foto zeigt ein Kaninchen mit Wiese

Wiese für Kaninchen sammeln

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Wiese für Kaninchen? Dies lässt sich ganz klar mit ja beantworten. Sie nimmt mit all ihren Wiesenpflanzen den wichtigsten Bestandteil innerhalb der Kaninchenernährung ein. Mit der richtigen Zusammensetzung liefern Sie Ihren Kaninchen alle essentiellen Nährstoffe, Vitamine sowie die richtige Menge an Rohfaser.

Das Foto zeigt Gänseblümchen

Dadurch lassen sich verschiedene Erkrankungen, wie Verdauungsstörungen gezielt vorbeugen. Damit Ihre Langohren allerdings alle Vorzüge der Wiesenfütterung in vollem Umfang genießen können, gilt es beim Wiese für Kaninchen pflücken einige Dinge zu beachten.

Welche das konkret sind, und wie Sie als Anfänger richtig sammeln, erfahren Sie hier.

Die richtige Sammelstelle

Je nach Wohnsituation stehen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten zur Beschaffung von Wiesenpflanzen für Ihre Kaninchen zur Verfügung.

Wiese sammeln auf dem Land

Hier ist meist ein breites Angebot aus zahlreichen Wiesenpflanzen vorhanden. Neben dem eigenen Garten und in Wäldern befinden sich an Ortsrändern häufig kleine Wiesen, auf denen das Pflücken von Gräsern gestattet ist.

Das Foto zeigt einen Wegrand und eine Wiese

Da sich Hunde vorrangig am Rand von Wiesen aufhalten, ist das Pflücken inmitten der Wiese zu empfehlen. Darüber hinaus ist auch das Sammeln auf Waldlichtungen eine weitere Möglichkeit, um interessante Pflanzen zu finden. Außerdem kommen Streuobstwiesen und brachliegende Grundstücke infrage.

Genehmigung einholen

Das Sammeln von Wiesenkräutern ist nicht auf allen geeigneten Wiesen und Feldern erlaubt. Befindet sich das Gelände im Privatbesitz, sollten Sie sich vorab eine Genehmigung einholen.

In Wäldern gilt, dass Sie lose Äste auf Wegen in kleinen Mengen sammeln dürfen. Allerdings dürfen keine Zweige von Bäumen gebrochen werden. Nach einem Gewitter sind die Chancen, heruntergefallene Äste zu finden, besonders hoch.

In der Stadt

Zwar gestalten sich die Möglichkeiten zum Sammeln von Wildkräutern in der Stadt vergleichsweise als schwierig, dennoch finden sich auch hier durchaus geeignete Sammelplätze.

Das Foto zeigt Schafgarbe

Beispielsweise sind Hunde auf zahlreichen Spielplätzen nicht gestattet, sodass sich hier oftmals unberührte Pflanzen finden lassen. Auch in Parkanlagen finden sich meist einige geeignete Wiesenpflanzen. Darüber hinaus kann es sich lohnen, Freunde und Bekannte mit einem Garten zu fragen, wann diese den Rückschnitt ihrer Obstbäume vornehmen.

Tipp

Grünanlagenpfleger sind auf Spielplätzen für das Kürzen von Hainbuchen und Hecken zuständig. Auf Nachfrage sind diese womöglich dazu bereit, einen Teil des Schnittguts abzugeben.

Gras-Wiese für Kaninchen auf der Fensterbank

Eine weitere Möglichkeit ist das Anlegen einer kleinen Graswiese auf der eigenen Fensterbank. Alles was Sie hierfür benötigen ist etwas ungedüngte Erde, einen Blumenkasten sowie eine geeignete Grasmischung.

Geben Sie die Erde in den Blumenkasten und streuen Sie anschließend die Grassamen darauf. Feuchten Sie das Ganze danach etwas an. Halten Sie die Erde weiterhin gut feucht, entsteht innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen die gewünschte Wiese.

Das Foto zeigt ein Kaninchen das frische Wiese frisst

Tipp

Unabhängig davon wo Sie wohnen, empfiehlt es sich, mehrere Sammelstellen ausfindig zu machen. Ist eine Wiese abgemäht, erweist es sich als praktisch, einen weiteren Ort zu kennen.

Ungeeignete Sammelstellen

Geeignete Wiesen für Kaninchen sind daran zu erkennen, dass diese möglichst nur zwei Mal jährlich abgemäht werden und das Gras hoch und kräftig wächst.

Da es allerdings kaum eine perfekte Wiese gibt, sollten Sie die einzelnen Punkte stets abwägen. Als ungeeignet gelten folgende Sammelstellen:

Direkt am Wegrand – Wildpflanzen sind meist mit Düngemittel und Pestiziden belastet, die nicht gefüttert werden sollten. Womöglich wurden die Pflanzen durch Hunde mitgedüngt und sind dadurch zu nitrathaltig.

Das Foto zeigt Wiesenblumen, die direkt am Wegrand wachsen

Am Straßenrand – Hohe Belastung durch große Mengen Abgase.

Gras aus dem Rasenmäher – Kurz geschnittenes Gras wird durch einsetzende Gärungsprozesse schnell ungenießbar. Zudem besteht die Gefahr, dass durch das Ölen der Rasenmäherklingen Öl in das Gras gelangt, was für Kaninchen gefährlich werden kann.

Wildkaninchenwiesen -Weist die ausgesuchte Wiese reichlich Köttel auf, ist dies ein Anzeichen dafür, dass hier Wildkaninchen leben. Dann besteht ein erhöhtes Risiko, dass es zur Übertragung von Krankheitserregern oder Pestiziden kommt. Daher empfiehlt es sich, Ihre Kaninchen vorab vollständig gegen RHD und RHD 2 zu impfen.

Pferdeweiden -Diese befinden sich oftmals in Privatbesitz und werden gedüngt.

Tipps zum Wiese pflücken für Kaninchen

Diese Tipps können Ihnen das Sammeln von Wiese und Kräutern für Kaninchen erheblich erleichtern:

Das Foto zeigt Mohnblumen in einer Vase mit Wasser
  • Schneiden Sie die Pflanzenteile stets mit einem Messer ab, sodass die Pflanze weiter wachsen kann
  • Betreten Sie Wiesen nur so weit wie nötig
  • Nutzen Sie zum Wiese pflücken einen großen Stoffbeutel
  • Sammeln Sie die Pflanzen, wenn diese noch grün sind
  • Früh morgens oder spät abends sind die Pflanzen noch frisch und saftig
  • Das Sammelgut lässt sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage in Boxen aufbewahren, sodass nicht zwingend täglich gesammelt werden muss
  • Stellen Sie Blumen und Zweige in ein Wasserglas, um deren Haltbarkeit zu erhöhen
  • Trocknen Sie Pflanzen im Sommer als Vorrat für den Winter
  • Für Anfänger empfiehlt sich die Verwendung eines Pflanzenführers zur Bestimmung der Wiesenpflanzen
  • Gartenhandschuhe schützen vor Brennnesseln und Disteln
Dieses Foto zeigt eine Aufbewahrungsbox mit Wiese

Achtung!

Überprüfen Sie das Sammelgut stets auf Ungeziefer und Zecken.

Wiesenfütterung – was wächst wann?

Dass im Sommer die meisten Pflanzen blühen, ist allgemein bekannt. Wenn Sie jedoch stets die Augen offenhalten, lässt sich das ganze Jahr über Frischfutter für Ihre Langohren finden.

Wichtig!

Wichtig ist, dass Sie im Frühling die Umstellung auf mehr Frischfutter für Ihre Kaninchen nicht zu schnell vornehmen.

Es empfiehlt sich, zunächst mit nur einer Wiesenpflanze zu starten. Wird diese gut vertragen, kann nach mindestens einer Woche eine kleine Menge Gras ergänzt werden. Auf diese Weise kann der Speiseplan nach und nach um weitere Pflanzen erweitert werden.

Das Foto zeigt verschiedene Wiesenblumen

Neigt sich der Sommer seinem Ende, ist die Fütterung von Gründüngung möglich. Auch hierbei ist darauf zu achten, dass die Umstellung langsam erfolgt.

Da diese Pflanzen für gewöhnlich nicht winterhart sind und die Tage ab Ende Oktober zunehmend kürzer werden, ist es dann an der Zeit, Ihre Kaninchen langsam wieder an Gemüse zu gewöhnen. Zunächst sollten Sie Gemüsesorten wählen, die in ihrer Struktur an Wiesenpflanzen erinnern.

Während des Winters ist es wichtig, dass Sie Ihre Langohren stets mit frischen Ästen und Zweigen versorgen. Diese können einmal pro Woche auf Vorrat gesammelt werden.

Tipp

Lassen Sie die Zweige und Äste zuerst auftauen, bevor Sie diese Ihren Kaninchen anbieten. In etwas Wasser gestellt treiben Äste schon bald aus, was sich bei Langohren zudem an großer Beliebtheit erfreut.

Folgende Übersicht zeigt eine Auswahl verschiedener Pflanzen, die sich der Jahreszeit entsprechend finden lassen:

Frühling

  1. Löwenzahn
  2. Spitzwegerich
  3. Gras
  4. Brennnesseln
Das Foto zeigt Brennnesseln

Sommer

  1. Disteln
  2. Schafgarbe
  3. Ehrenpreis
  4. Breitwegerich
  5. Sonnenblume
  6. Topinambur
  7. Ringelblume
  8. Mohnblume
  9. Kornblume
Das Foto zeigt rote Mohnblumen

Herbst

  1. Mais
  2. Klee
  3. Futter- und Zuckerrübe
  4. Erbsen

Winter

  1. Äste und Zweige von Laub- und Nadelbäumen
  2. Trockenes Laub
Das Foto zeigt Büsche und Sträucher für Kaninchen

Urlaub – Wiese für Kaninchen möglich?

Die Vorfreude auf einen bevorstehenden Urlaub ist für gewöhnlich groß. Dennoch ist es wichtig, für die Zeit der Abwesenheit die Versorgung Ihrer Kaninchen gewissenhaft zu organisieren.

Wie der Speiseplan während des Urlaubs konkret aussieht, hängt von der Art der Urlaubsvertretung sowie deren Pflanzenkenntnissen ab. Verbringt die Urlaubsvertretung beispielsweise viel Zeit in der Natur, stellt die weitere Wiesenfütterung meist kein Problem dar.

Dieses Foto zeigt Schafgarbe

Sind die Pflanzenkenntnisse begrenzt, kann ein Pflanzen- oder Wiesenführer Abhilfe verschaffen.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass Sie sich mit einem Kaninchenliebhaber in Ihrer Nähe zusammenschließen, und die Urlaubsvertretung gegenseitig übernehmen.

Ist die Fütterung und das Pflücken von Wiese für Kaninchen während der Urlaubstage hingegen nicht möglich, empfiehlt es sich, Ihre Kaninchen etwa vier Wochen vor der Abreise langsam an Gemüse zu gewöhnen. Dies gilt auch, wenn Sie Ihre Kaninchen in eine Tierpension geben möchten.

Vor- und Nachteile der Wiesenfütterung

Vorteile Wiesenfütterung

  • Wiesenpflanzen stellen die natürlichste Futterquelle dar
  • Vielseitige Pflanzenauswahl
  • Abwechslungsreiche Ernährung
  • Bewegung an der frischen Luft beim Sammeln
  • Nahrungsbeschaffung ist kostenlos
  • Pflanzenkenntnisse nehmen zu

Nachteile Wiesenfütterung

  • Das Sammeln verlangt einen hohen Zeitaufwand
  • Die Lagerung der Wiesenpflanzen erfordert reichlich Platz
  • Für das Sammeln sind Pflanzenkenntnisse notwendig
  • Wildwachsende Pflanzen bergen ein gewisses Ansteckungsrisiko durch z.B. Wildkaninchen oder Hunde
Das Foto zeigt eine große Wiese

FAQ

Wie bietet man Kaninchen Wiesenpflanzen am besten an?

Wiesenpflanzen verlangen keine besondere Form der Darreichung und können einfach in das Kaninchengehege gelegt werden. Bei Bedarf können Sie auf einem Teller servieren.

Das Foto zeigt zwei Kaninchen die Wiesenblumen vom Boden fressen

Darf man Wiese zusammen mit Gemüse füttern?

Ja, die kombinierte Fütterung aus Gemüse und Wiesenpflanzen ist problemlos möglich. Sind Ihre Langohren allerdings ausschließlich an den Verzehr von Wiese gewohnt, sollten Sie Gemüse zunächst in geringen Mengen einführen.

Dürfen Kaninchen nasses Gras fressen?

Ja, nasses Gras stellt kein Risiko für Kaninchen dar. Tatsächlich macht es für die Langohren keinen großen Unterschied, ob die Wiese nass oder trocken ist, da der Feuchtigkeitsgehalt der Gräser generell recht hoch ausfällt.

Lediglich wenn die Tiere bislang keine Wiese gewöhnt sind, kann sich nasses Gras als problematisch erweisen. Eine sanfte Umstellung schafft beste Voraussetzungen für eine gute Verträglichkeit.

Das Foto zeigt hohes Gras

Was ist Gründüngung?

Hierbei handelt es sich um sogenannte Zwischenprodukte, die Bauern im Sommer und Winter auf ihren Feldern anpflanzen. Diese können der Bodenabdeckung, der natürlichen Stickstoffdüngung oder der Bodenverbesserung dienen. Auch der Anbau als Silage ist durchaus möglich.