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Häufige Fehler einer Vergesellschaftung

Häufige Fehler einer Vergesellschaftung

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Jede Vergesellschaftung zeichnet sich durch ihren individuellen Ablauf aus, sodass es hierfür kein Patentrezept gibt. In jedem Fall handelt es sich um einen Ausnahmezustand, der sowohl für die Kaninchen als auch den Halter eine besondere Belastung darstellt.

Kaninchen auf dem Arm

Damit die Vergesellschaftung erfolgreich verläuft, gilt es vor allem Fehler zu vermeiden, und Problemen fachmännisch zu begegnen.

Hinweis

In Abhängigkeit der Charaktereigenschaften von Kaninchen fällt es nicht immer leicht, die Geschehnisse einer Vergesellschaftung anzusehen. Somit ist es schnell passiert, dass manche Halter eine unüberlegte Handlung vornehmen, aus der sich verheerende Folgen für den weiteren Verlauf des Zusammentreffens ergeben.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht mit den sechs häufigsten Fehlhandlungen, die Sie im Rahmen einer Vergesellschaftung keinesfalls vornehmen sollten:

Kennenlernen auf Abstand

Aus Vorsicht und Angst, die Kaninchen könnten ernsthafte Verletzungen im Zuge einer Vergesellschaftung davontragen, bevorzugen es Anfänger häufig, die Tiere in angrenzenden Käfigen zunächst aneinander zu gewöhnen. Diese Vorgehensweise erschwert die Vergesellschaftung jedoch in den allermeisten Fällen.

Haltung in Sichtweite vermeiden

Denn sobald sich fremde Kaninchen sehen oder riechen, beginnen diese sofort damit, ihre Rangordnung untereinander zu klären.

Da dies getrennte Käfige jedoch nicht zulassen, entstehen zunehmend Aggressionen zwischen den Tieren. Sobald diese dann ungechützt aufeinander treffen, entfachen meist starke Kämpfe. Schlimmstenfalls ist eine erfolgreiche Vergesellschaftung nicht mehr möglich.

Ungünstige Partnerwahl

Die Partnerwahl spielt bei der Vergesellschaftung von Kaninchen eine entscheidende Rolle. Während sich zwei gleichgeschlechtliche Kaninchen weniger für den Anfang eignen, verläuft das Zusammenleben zwischen einem Kastraten und einem Weibchen meist harmonisch.

Allerdings sollte die Kastration bereits recht früh erfolgen, da es anderereits ab der Pubertät zu schweren Kämpfen unter den Langohren kommen kann. Nicht selten ist eine zu späte Kastration die Ursache einer gescheiterten Vergesellschaftung.

Vorzeitige Trennung während Rangordnungskämpfe

Wenn Fell durch das Gehege fliegt oder sich die Kaninchen gegenseitig aufsitzen, sieht dies auf den ersten Blick bedrohlich aus. Sofern ernsthafte Verletzungen allerdings ausbleiben, handelt es sich dabei lediglich um gewöhnliche Rangordnungskämpfe.

Unser Tipp

Sobald sich Kaninchen in Stress versetzt fühlen, beginnen diese verstärkt Fell zu verlieren. Fliegen reichlich Fellbüschel durch das Gehege, muss nicht zwangsläufig eine Verletzung zugrundeliegen.

Auch wenn es Ihnen sicher nicht leicht fällt, sollten Sie dennoch davon absehen, Ihre Kaninchen voneinander zu trennen. Denn werden Rangordnungskämpfe unterbrochen, beginnen diese bei einem erneuten Aufeinandertreffen wieder von vorne.

Wenig Bewegungsfreiheit

Buddeln, Rennen und sich verstecken – dies und noch viel mehr gehört zum Alltag eines glücklichen Kaninchens. Doch damit die Tiere ihren Bewegungsdrang auch in vollem Umfang ausleben können, benötigen sie reichlich Platz.

Da vor allem bei Rangordungskämpfen das Jagen häufig an erster Stelle steht, ist eine ausreichende Rennfläche dabei unverzichtbar.

Handelsübliche Käfige sorgen nicht nur für Langeweile unter Ihren Kaninchen, sondern führen im Zuge einer Vergesellschaftung meist zu ernsthaften Verletzungen unter den Tieren. Dies ist damit zu begründen, dass das unterlegene Tier kaum eine geschützte Rückzugsmöglichkeit auffinden wird.

Falsche Gehegeeinrichtung

Bevor sich Ihre Kaninchen zum ersten Mal begegnen, sollten Sie der Gehegeeinrichtung ein ganz besonderes Maß an Aufmerksamkeit widmen. Wichtig ist, dass kein Kaninchen die eingesetzten Gegenstände bereits kennt. Andernfalls werden diese als Besitz angesehen und verteidigt, was die Intensität der Rangordnungskämpfe deutlich verstärken kann.

Des Weiteren sollte pro Tier mindestens eine Unterschlupfmöglichkeit bereitstehen, damit jedes Kaninchen eine Rückzugsmöglichkeit sowohl zum Schutz als auch zur Erholung vorfindet.

Achten Sie zudem darauf, dass jede Unterschlupfmöglichkeit über mindestens zwei Ausgänge verfügt. So ist gewährleistet, dass kein Langohr in die Enge getrieben werden kann, weil sich das stärkere Tier vor den einzigen Eingang stellt. Des Weiteren stellt der zweite Ausgang eine Ausweichsmöglichkeit dar, sodass das Kaninchen, welches sich im Unterschlupf aufhält, notfalls jederzeit die Flucht ergreifen kann.

Auch im Hinblick auf den Futterplatz und der Kaninchentoilette empfiehlt sich die separate Einrichtung pro Tier. Auf diese Weise haben die Kaninchen die Möglichkeit, sich bei Bedarf aus dem Weg zu gehen.

Pause während der Vergesellschaftung

Wenn sich der Tag nach einigen turbulenten Stunden der Vergesellschaftung allmählich seinem Ende neigt, befürchten Kaninchenbesitzer meist eine folgenschwere Nacht.

Um die Tiere vor dem Schlimmsten zu bewahren, entscheiden sich einige Tierfreunde dafür, ihre Kaninchen bis zum nächsten Tag getrennt voneinander unterzubringen. Eine Unterbrechung der Vergesellschaftung sorgt allerdings für gewöhnlich dafür, dass die Tiere beim erneuten Aufeinandertreffen ihre Rangordnungskämpfe von Grund auf miteinander austragen.

Schon gewusst?

Kaninchen sind wechselaktiv, sodass diese nicht die ganze Nacht durchschlafen. Somit finden Rangordnungskämpfe größtenteil auch während der Nacht statt. Daher sollten Sie unbedingt davon absehen, Ihre Kaninchen nachts miteinander in einem Käfig unterzubringen.