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Das Foto zeigt ein Kaninchen mit Apfelchips als Leckerlie

Leckerlies

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Wie wir Menschen erfreuen sich auch Kaninchen an einer Leckerei für zwischendurch. Um die Gesunderhaltung Ihrer Tiere dabei nicht zu gefährden, sind die Art und Menge der jeweiligen Leckerlies für Kaninchen von großer Bedeutung.

Das Foto zeigt zwei Kaninchen die nach Leckerlies suchen

Nachfolgend finden Sie einige Ideen mit gesunden Snacks für Ihre Langohren sowie eine Auswahl an Leckereien, auf die Sie unbedingt verzichten sollten.

Bedeutung von Leckerlies für Kaninchen    

Leckereien für Kaninchen nehmen keinen Einfluss auf den täglichen Ernährungsplan, weshalb sogar ganz darauf verzichtet werden kann. Allerdings bereitet ein gelegentlicher Snack meist eine große Freude.

Da Leckereien nur direkt aus der Hand gefüttert werden sollten, stärken diese die Bindung zwischen Mensch und Tier. Füttern Sie Ihre Kaninchen aus der Hand, gewinnen diese Vertrauen und verlieren zunehmend an Zurückhaltung.

Des Weiteren können Leckerbissen Ihre Kaninchen dazu animieren, aktiv zu werden. So lassen sich beispielsweise Snackbälle mit kleinen Leckereien befüllen, die erst durch geschicktes hin- und her rollen des Gegenstands zum Vorschein kommen.

Das Foto zeigt zwei Kaninchen mit einem Snackball

Weitere Intelligenzspielzeuge, welche sich mit Leckerlies für Kaninchen bestücken lassen, stellen ebenfalls eine abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeit dar. Auch im Zusammenhang mit diversen Trainingskonzepten kommen Leckerbissen gerne zum Einsatz. Auf diese Weise werden Kaninchen mental beschäftigt und bleiben fit.

Tipp

Bereits mit geringem Aufwand ist es möglich, Spielzeuge für Kaninchen selbst herzustellen. Fädeln Sie hierfür ein paar Obst- oder Gemüsestücke auf eine Schnur, die Sie anschließend in erreichbarer Nähe befestigen.

Welche Leckerlies sind für Kaninchen geeignet?

Häufig wird davon ausgegangen, dass alles als Leckerbissen infrage kommt, was Kaninchen gerne fressen. Da jedoch zahlreiche Varianten durchaus eine gesundheitliche Gefährdung für die Tiere darstellen können, sollte die Auswahl der Snacks unbedingt gewissenhaft erfolgen.

Geeignet sind beispielsweise Lebensmittel, die im Alltag nur äußerst selten oder sehr begrenzt angeboten werden wie zum Beispiel:

Obst: Obstsorten, die bei Kaninchen sehr beliebt sind, jedoch nicht täglich auf dem Speiseplan stehen, kommen als Leckerbissen infrage. Häufig gehören hierzu Weintrauben, Bananen und Erdbeeren.

Getrocknetes Gemüse: Gemüse in getrockneter Form eignet sich ideal als Leckerbissen für zwischendurch. Infrage kommen grundsätzlich alle Gemüsesorten, die gerne gefressen werden. Lediglich Gurke lässt sich aufgrund ihres hohen Wassergehalts nur schwer trocknen.

Das Foto zeigt unterschiedliche Gemüsesorten

Trockenfrüchte: Beliebt sind vor allem auch getrocknete Beeren wie beispielsweise Cranberrys, Gojibeeren, Aroniabeeren oder auch Rosinen.

Nüsse und Getreide: Generell spricht nichts gegen die gelegentliche Gabe von Nüssen und Getreide. Großer Beliebtheit erfreuen sich meist Erdnüsse oder Kolbenhirse. Außerdem können auch ganze Getreideähren angeboten werden.

Flocken: An besonders großer Beliebtheit bei nahezu allen Kaninchen erfreuen sich Erbenflocken. Aber auch Haferflocken werden häufig gerne gefressen.

Das Foto zeigt ein Kaninchen, das Erbsenflocken aus der Hand gefüttert bekommt

Sonnenblumen- und Kürbiskerne: Sonnenblumen- und Kürbiskerne werden meist gerne gefressen. Erstere liefern lebenswichtige Fettsäuren wie Omega 6 und Omega 3. Pro Kilogramm Körpergewicht reicht ein gehäufter Teelöffel einmal pro Woche aus.

Kräutersamen: Leinsamen sowie die Samen von Fenchel und Löwenzahn enthalten ebenfalls wichtige Fettsäuren und sind daher gerne als Leckerbissen gesehen.

Getrocknete Kräuter: Während dem Sommer lassen sich Kräuter wie beispielsweise Brennnessel oder Minze sammeln und zum Trocknen kopfüber als Sträußchen aufhängen. Diese können gelegentlich als Leckerbissen angeboten werden.

Ist die Schale von Sonnenblumen- und Kürbiskernen für Kaninchen gefährlich?

Die Schale von sowohl Kürbis- als auch Sonnenblumenkernen weist eine harte Beschaffenheit auf. Dies gilt auch für die Spetzen mancher Getreidearten. Da Kaninchen die Kerne nicht mit ihren Pfötchen halten und knacken können, haben diese meist Schwierigkeiten, die Schale zu entfernen.

Das Foto zeigt ein Kaninchen das Kürbiskerne aus der Hand gefüttert bekommt

Mit etwas Glück gelingt es den Tieren gelegentlich, die Schale mit den Zähnen zu entfernen. Andernfalls versuchen Kaninchen, die Schale mit ihren Zähnen zu zerkleinern, und mit den Kernen selbst zu verzehren. Dabei passiert es häufig, dass Schalenreste oder –hälften zwischen den Zähnen stecken bleiben. Dies kann schlimmstenfalls zu folgenden Problemen führen:

  • Scharfkantige Splitter können zu Verletzungen im Maulraum führen
  • Stecken Schalenstücke zwischen den Zähnen fest, kann dies durch Erweiterung der Zahnzwischenräume eine Zahnschiefstellung begünstigen
  • Verschlucken von Schalenresten

Damit es beim Verzehr von Sonnenblumen- und Kürbiskernen zu keinen Komplikationen kommt, sollten Sie die Schale zuvor entfernen. Ausgenommen sind lediglich junge Kerne, bei denen die Schale noch weich ist.

Leckerlies selbst herstellen

Möchten Sie bei der Gesunderhaltung Ihrer Kaninchen kein Risiko eingehen, bietet es sich an, die Leckereien selbst herzustellen. Hierfür stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl, sodass Ihrer Kreativität nahezu keine Grenzen gesetzt sind.

Apfelchips

Einfach und schnell lassen sich beispielsweise Apfelchips herstellen.

Das Foto zeigt Apfelchips

Im ersten Schritt entkernen Sie einen Apfel. Anschließend schneiden Sie diesen in Scheiben. Danach lassen Sie die Apfelringe auf der Heizung an der frischen Luft trocknen. Wenden Sie die Apfelchips regelmäßig, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten. Bedenken Sie allerdings, dass bis zur vollständigen Trocknung bis zu einem Tag vergehen kann.

Das Foto zeigt fertige Apfelchips

Gemüsechips

Auch Gemüsechips sind schnell und einfach in der Herstellung und ein beliebter Leckerbissen für zwischendurch. Sie können beispielsweise Zucchini, Karotten, Paprika oder Pastinake verwenden. Eben alles, was auch sonst auf dem Speiseplan von Kaninchen steht. Nur Gurken eignen sich schlecht, da diese zu viel Wasser enthalten.

Das Foto zeigt geschnittenes Gemüse auf einem Backblech

Schneiden Sie das Gemüse in 6-8 mm dicke Scheiben und trocknen Sie dieses anschließend. Das kann auf einer Heizung oder am Kamin, in einem Dörrautomat, oder im Backofen (80 Grad, ca. 5 Stunden, Backofentüre leicht geöffnet lassen) passieren.

Anschließend bewahren Sie das getrocknete Gemüse in einem geschlossen Glas auf. So bleiben die Chips für einige Monate frisch und dienen Ihren Langohren als Leckerei.

Das Foto zeigt fertige Gemüsechips

Leckere Gewürzblätter

Auch Kräuter lassen sich optimal trocknen und als Leckerbissen für Kaninchen verwenden. Diese schmecken nicht nur, sie fördern auch die Verdauung, wirken appetitanregend und beruhigen. Nutzen Sie zum Beispiel Basilikum, Petersilie (löst Krämpfe und Schleim), Pfefferminze (antibakteriell) oder Dill.

Das Foto zeigt einen Stock Basilikum

Binden Sie die Kräuter zu Bündeln zusammen und hänge diese auf. Kontrollieren Sie den Trocknungsprozess regelmäßig. Lassen sich die Kräuterblätter einfach mit den Fingerspitzen zerbröseln und fühlen sich nicht mehr feucht an, ist die Trocknung abgeschlossen.

Zerkleinern Sie die Kräuterstängel mit einer Schere etwas. So lassen sich diese besser mischen. Nun werden diese in einem geschlossenen Glas oder einer Box aufbewahrt.

Nicht zu klein

Schneiden Sie die Kräuter aber nicht zu klein, sonst fressen Ihre Kaninchen diese unter Umständen nicht mehr gerne.

Getrocknete Kräuter für Kaninchen

Tipp

Auch Wiese und Blätter lassen sich ganz einfach selber trocknen und kommen bei den Kaninchen super gut an. Eine gesunde und kostengünstige Alternative.

Die Vorteile der Selbstherstellung im Überblick

  • Alle Inhaltsstoffe sind bekannt
  • Artgerechte Snacks für Ihre Langohren
  • Risiko für Begleiterkrankungen (z.B. Fettleber, Diabetes) sinkt
Das Foto zeigt ein Kaninchen mit Karottengrün

Welche Leckerlies sind für Kaninchen ungeeignet?

Die Auswahl an speziellen Leckerlies für Kaninchen ist riesig. Allerdings sind nur die wenigsten Produkte auch gesund. Auf der Suche nach geeigneten Leckerlies für Ihre Kaninchen sollten Sie stets die natürlichen Lebensbedingungen der Tiere in Betracht ziehen. Auf dieser Grundlage sind folgende Dinge nicht als Leckerlies geeignet:

Industrielle Erzeugnisse

Hierzu gehören nahezu alle Produkte, die im Handel anzutreffen sind. Denn diese enthalten häufig Bindemittel, Getreidezusätze oder Honig. Gelegentlich finden sich auch Milch und Eier in der Zutatenliste. Da die Verdauung von Kaninchen sehr empfindlich ist, können die Tiere solche Inhaltsstoffe nicht, oder nur unzureichend verdauen.

Schlimmstenfalls sind bleibende gesundheitliche Beeinträchtigungen die Folge. Hier finden Sie einige Beispiele für ungeeignete Produkte aus dem Handel:

  • Knabberstangen
  • Drops
  • Rolls
  • Knusperglocken

Weiteres

Gerne werden harte Maiskörner, getrocknetes Johannisbrot oder ähnliche Dinge als Leckerlies angeboten. Diese bieten jedoch keinerlei Mehrwert für Kaninchen. Daher sollten Sie stets auf gesündere Alternativen setzen.

Das Foto zeigt ein Kaninchen mit einer Getreideähre

Tipp

In Kleinstmengen und bei seltener Gabe wirken industrielle Produkte nicht schädlich. Diese sollten allerdings keine Milch, Eier, Zucker, Honig oder Weizen enthalten.

FAQ

Ist Brot als Leckerei für Kaninchen geeignet?

Brot enthält Salz, Stärke, Backtriebmittel und Konservierungsstoffe. All diese Zusätze sind für Kaninchen schwer verdaulich und somit ungesund. Außerdem weist älteres Brot häufig Schimmelsporen auf, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Selbst hartes Brot stellt für Kaninchenzähne keine Herausforderung dar, sodass dieses nicht dem Zahnabrieb dient. Vielmehr werden die Zähne in ungewohnter Art und Weise beansprucht, was langfristig zu Kieferproblemen führen kann. Da Brot schnell sättigt, verzehren Kaninchen auch weniger gesunde Lebensmittel. Daher sollten Sie vollständig auf Brot verzichten.

Sind Salzlecksteine geeignet?

Kaninchen, die ausgewogen ernährt werden, nehmen alle notwendigen Salze über das Grünfutter zu sich. Somit benötigen die Tiere kein konzentriertes Kochsalz in Form von Salzlecksteinen, obwohl diese in geringen Mengen keine Gefahr darstellen.

Verzehren Kaninchen allerdings zu viel des Salzlecksteins, kommt es zu einer Überversorgung mit Natriumchlorid. Dies begünstigt wiederum die Entstehung von Nierenerkrankungen. Bei einem kompletten Verzehr eines solchen Steins kann dies zu Nierenversagen oder gar zum Tod des Tieres führen.          

Sind Kalksteine als Leckerlies für Kaninchen geeignet?

Kalksteine bestehen hauptsächlich aus Kalzium. Im Rahmen einer artgerechten Ernährung, nehmen Kaninchen ausreichend Kalzium über das Grünfutter auf, sodass solche Steine nicht benötigt werden. Eine Überversorgung an Kalzium begünstigt die Entstehung von Harnsteinen oder gar einer Organverkalkung.

Wie sind Leckerlies richtig zu füttern?

Leckerlies sollten ausschließlich in kleinen Mengen direkt aus der Hand gereicht werden. Keinesfalls sollte eine größere Menge als Einmalgabe angeboten werden. Dies kann Verdauungsstörungen wie Aufgasungen oder Durchfall begünstigen.

Das Foto zeigt, wie Leckerlies aus der Hand gefüttert werden

Wo sind Leckerlies für Kaninchen erhältlich?

Leckerlies finden sich in Supermärkten, Drogerien, Tierhandlungen sowie in Baumärkten mit einer entsprechenden Tierabteilung. Kolbenhirse befindet sich meist in der Vogelabteilung. Auch ausgewählte Onlineshops bieten kaninchengerechte Leckerlies zur Auswahl.

Bevorzugen Sie ausschließlich gesunde Leckerlies, bietet sich die Selbstherstellung an.