Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein Kaninchen im gesunden Zustand zittert. Sofern dies mit keinen zusätzlichen Symptomen wie einer Verhaltensänderung oder einer Futterverweigerung einhergeht, ist dieser Zustand nicht weiter besorgniserregend. Zittert das das Tier allerdings über einen längeren Zeitraum, sollten Sie die Ursache hierfür unbedingt ausfindig machen und beheben.
Was ist zu tun, wenn das Kaninchen zittert?

In Abhängigkeit davon, welche Ursache für das Zittern Ihres Kaninchens verantwortlich ist, sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Liegen die Außentemperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt und ist der Stall nicht ausreichend winterfest, sollten Sie Ihre Kaninchen unbedingt an einem wärmeren Ort im Haus unterbringen.
Bei heißen Außentemperaturen sollten Sie Ihre Kaninchen hingegen an einen kühlen Ort beherbergen.
Wichtig ist außerdem, dass die Kaninchen zu allen Tages- und Nachtzeiten uneingeschränkten Zugang zu frischem Futter und Wasser haben.
Zittert das Kaninchen, weil es Schluckauf hat, ist es gut zu wissen, dass sich dieser normalerweise auf wenige Minuten begrenzt. Leichtes Streicheln wirkt sich für gewöhnlich beruhigend auf das Tier aus.

Wichtig!
Besteht der Verdacht, dass das Kaninchen unter starken Schmerzen oder einer Vergiftung leidet, ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen.
Faktoren, die ein Zittern bei Kaninchen begünstigen
Kaninchen sind Beutetiere und besitzen somit einen angeborenen Fluchtinstinkt. Die recht empfindlichen Langohren können somit durchaus zittern, obwohl diese vollkommen gesund sind. Um feststellen zu können, ob Ihr Kaninchen tatsächlich zittert, ist eine genaue Beobachtungsgabe gefragt. Denn eine starke Atmung sieht einem Zittern mitunter zum Verwechseln ähnlich.
Sofern das Kaninchen dauerhaft zittert, ist es in jedem Fall erforderlich, die Ursache ausfindig zu machen. Dabei kommen folgende Auslöser infrage:
Hitzschlag

Da Kaninchen nicht schwitzen können, benötigen diese bei heißen Temperaturen unbedingt einen schattigen und möglichst kühlen Rückzugsort. Ist keine entsprechende Möglichkeit vorhanden, kündigt sich ein bevorstehender Hitzschlag mit einer starken Atmung und einer schnellen Bewegung der Flanke an.
Diese Seitenatmung erscheint auf den ersten Blick wie ein Zittern. Zudem sind die Ohren heiß und das Kaninchen verhält sich zunehmend unruhig.
Schmerzen
Vor allem innerliche Schmerzen sind häufig mit einem Zittern verbunden. Da Kaninchen ihr Unwohlsein möglichst lange zu verbergen versuchen, ist bereits bei den ersten ersichtlichen Anzeichen schnelles Handeln gefragt.
Wichtig zu wissen!
Wenn das Tier auf der Seite liegt sollten Sie unverzüglich einen kaninchenerfahrenen Tierarzt aufsuchen.
Mögliche Ursachen für starke Schmerzen sind eine falsche Ernährung oder Magen-Darm-Verstimmungen. Da die angestauten Gase meist in Krämpfe übergehen, sind diese für Kaninchen besonders qualvoll. Durch vorsichtiges Abtasten lässt sich der Schmerz unter Umständen lokalisieren.
Kreislaufprobleme
Bei Langohren, die zu wenig getrunken und / oder gegessen haben, besteht ein erhöhtes Risiko dafür, dass deren Kreislauf zusammenbricht. Das Zittern gilt als ein Anzeichen, dass der Kreislauf des Tieres stark beansprucht ist.

Kälte
Ebenso wie hohe Temperaturen macht Kaninchen auch die Kälte enorm zu schaffen. Wenn Kaninchen frieren, äußert sich dies mit einem ersichtlichen Zittern.
Angst / Stress bei Kaninchen
Ängstliche und / oder gestresste Kaninchen neigen ebenfalls dazu, zu zittern. Die Auslöser für eine dieser Gemütslagen sind vielseitig. Ein zu häufiges, ungewolltes Hochnehmen, Fressfeinde in unmittelbarer Nähe sowie ein Neuzugang in der Gruppe sind nur einzelne der möglichen Beispiele.
Schluckauf
Kaninchen leiden nur äußerst selten unter Schluckauf. Denn als Pflanzenfresser schlingen Langohren ihre Mahlzeiten kaum zu rasch. Als mögliche Faktoren, die Schluckauf begünstigen, gelten eine zu große Futtermenge, Kohlenhydrate oder Zucker.
Sofern Schluckauf auftritt, kommt dieser recht unregelmäßig vor. Schluckauf ist bei Kaninchen in aller Regel mit kleinen Krampfanfällen verbunden, da das Zwerchfell durch die Nahrung gereizt wird.
Wichtig!
Wichtig ist, auf die Dauer des Schluckaufs zu achten. Legt sich dieser innerhalb von zwanzig Minuten, ist dies kein Grund zur Beunruhigung.
Vergiftung
Hat das Kaninchen etwas Falsches gefressen und reagiert womöglich zusätzlich zum Zittern mit Durchfall, liegt der Verdacht für eine Vergiftung nahe. Insbesondere im Garten finden sich gelegentlich Pflanzen, die für Langohren giftig sind. Bei Anzeichen einer Vergiftung sollten Sie unverzüglich einen kaninchenerfahrenen Tierarzt kontaktieren.
Befall durch Parasiten

Bei einem Befall durch Parasiten wie Milben oder Flöhe verspüren Kaninchen einen starken Juckreiz. Dabei ist es durchaus möglich, dass betroffene Langohren zittern, um sich gegen die Schädlinge zur Wehr zu setzen.
Haben Sie Parasiten im Fell Ihrer Kaninchen entdeckt, sind diese direkt zu entfernen. Gegebenenfalls ist es ratsam, mit einem speziell durch den Tierarzt verordneten Spray gegen die Schädlinge vorzugehen.
Wichtig!
Widder sind besonders anfällig für Ohrmilben. Der verursachte Juckreiz äußert sich unter anderem dadurch, dass die Ohren zittern.
Zittern bei Kaninchen vorbeugen

Als beste Vorbeugung erweist es sich, Ursachen, wie zu große Hitze, Kälte, falsche Ernährung oder Parasiten gezielt zu vermeiden. Hierzu gehört im Sommer eine kühle und schattige Unterkunft sowie im Winter ein winterfester Stall.
Vorhandene Giftpflanzen im Außengehege sind regelmäßig zu entfernen. Eine gewissenhafte Hygiene im Kaninchenstall beugt zudem einen Befall durch Parasiten vor.
Mit einem ausreichenden Futterangebot und einer reichhaltigen Wasserquelle lassen sich Kreislaufprobleme für gewöhnlich vermeiden.
Stellen Sie außerdem sicher, dass sich keine Fressfeinde dem Kaninchengehege nähern. Wichtig ist zudem, dass sich keine Lärmquelle in unmittelbarer Nähe befindet, um Ihre Kaninchen nicht in Stress zu versetzen. Für die Vergesellschaftung mit einem Neuzugang ist stets eine neutrale Gegend zu wählen.
Wichtig!
Kaninchen sollte man ausschließlich in Ausnahmefällen hochnehmen.