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Kleinrex Kaninchen

umgänglich, aktiv, lebensfroh, lernt Tricks

Das Foto zeigt ein Kleinrexkaninchen, das im Gras sitztThe Bohemian Lens / shutterstock.com

Steckbrief: Kleinrex Kaninchen

Größe

klein

Gewicht

1.9 bis 2.5 kg

Fell

kurz, weich, glänzend

Pflegeaufwand

gering

Eigenschaften

umgänglich, aktiv, lebensfroh, lernt Tricks

Lebenserwartung

6 bis 11 Jahre

Anfängerfreundlich?

Ja

Herkunftsland

USA

Haltung

nur Innenhaltung

Besonderheiten

lernen schnell Tricks; einzigartige Königsmantelschecken

Preis ca.

40€

Tipps

Die Kaninchen haben empfindliche Fußsohlen, weiche Teppiche als Bodenbelag helfen; Fell und Haut regelmäßig kontrollieren

Kurzbeschreibung der Kleinrex Kaninchen

Die Kleinrex Kaninchen kommen im königlichen Samtmantel. Ihr ungewöhnlich kurzes Fell kann ebenso ungewöhnliche Farben haben. Farben, von denen andere Rassen nur träumen. Als Haustiere sind sie anhänglich und lieb.

Charakter und Wesen

Ihre neuen Hausgenossen sind ausgeglichen, ruhig und freundlich. Sie werden sich Ihnen schnell anschließen. In der Gruppe geht es harmonisch zu, die Kleinen werden nicht aggressiv.

Auch wenn sie sehr an Ihnen hängen, sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie nie einen Artgenossen ersetzen können. Sie sprechen eine andere Sprache und benehmen sich anders als ein Kaninchen. Die Tierchen sind überaus gesellig und brauchen ihre Gruppe. Nur zusammen mit Artgenossen entwickeln sie ihren ganz eigenen Charakter, ihr natürliches Wesen. Bleibt ihnen das versagt, kann es zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.

In der Gruppe ist ständig etwas los, Langeweile kommt kaum auf. Ein weiterer Vorteil, wenn Sie nicht zuhause sind, beschäftigen sich die Kerlchen untereinander. Schauen Sie zu, wie sie miteinander interagieren, so lernen Sie Ihre Freunde besser kennen und verstehen.

Spiele und Beschäftigungen jeglicher Art sind immer willkommen. Rollen Sie einen kleinen Ball über den Boden oder eine mit leckeren Sachen gefüllte Papprolle. Da kann dann auch der letzte Faulpelz nicht widerstehen.

Lassen Sie Ihre Kleinrex Kaninchen über Hürden springen, Hügel erklimmen oder Brücken überqueren. Die Samtpelzchen werden mit Begeisterung dabei sein. Kommt ein wenig Kopftraining dazu, haben Sie rundherum zufriedene Mitbewohner.

Tricks

Es gibt viele Tricks, die die Kaninchen lernen können. Männchen machen, auf Ihren Namen hören, auf Ruf zurückkommen oder eine Katzentoilette benutzen, sind nur ein paar Beispiele.

Beliebt sind weiterhin Suchspiele, bei denen Sie Leckerchen in der Wohnung verstecken oder Ihre Freunde den Weg in einen Pappkarton finden müssen. Drinnen sind jede Menge Knüllpapier, zwischen dem Leckereien versteckt sind.

Kleinrexe sind keine Schmusetiere, haben jedoch nichts gegen gelegentliche Streicheleinheiten.

Das Foto zeigt zwei Kleinrex Kaninchen die nebeneinander sitzenKassia Marie Ott / shutterstock.com

Eignung für Anfänger

Die freundlichen, ausgeglichenen Tiere sind gut für Anfänger, Familien oder Senioren geeignet.

Haltung und Pflege

Das Fell ist pflegeleicht. Es reicht, wenn Sie Ihren Freunden helfen, grobe Verschmutzungen zu entfernen. Im Fellwechsel sollten Sie ab und zu bürsten, um die losen Haare zu entfernen. Sie landen dann weder im Magen Ihrer Schützlinge, noch flattern sie in der ganzen Wohnung umher.

Beobachten Sie die Kleinen. Benimmt sich eines Ihrer Langohren ungewöhnlich? Zieht es sich zurück, ist es apathisch? Das könnte ein Anzeichen für eine Krankheit sein.

Wichtig!

Einmal in der Woche sollten Sie Fell und Haut genauer untersuchen. Das können Sie gern im Rahmen einer Kuschelstunde tun. Schauen Sie, ob Sie kleine Verletzungen finden. Überprüfen Sie weiterhin, ob sich Milben oder andere Parasiten eingenistet haben.

Achten Sie darauf, dass Zähne und Krallen nicht zu lang werden.

Ein Nachteil dieser Rasse sind die empfindlichen Fußsohlen. Das weiche Rexfell schützt sie bei harten oder scharfkantigen Böden nicht ausreichend. Oft werden die Läufe wund, es bilden sich Geschwüre oder Abszesse an den Sohlen.

Vermeiden Sie daher eine Einstreu aus Pellets oder ähnlichem Material. Bewährt haben sich weiche Teppiche oder Handtücher als Bodenbelag im Gehege. Achten Sie darauf, dass der Teppich nicht aus Schlingen besteht. Die Krallen Ihrer Freunde könnten darin hängenbleiben.

In der Toilettenecke verwenden Sie weiches Stroh, das Sie täglich wechseln.

Freilandhaltung möglich?

Freilandhaltung ist bei Kleinrex Kaninchen, wenn überhaupt, nur in der warmen Jahreszeit möglich.

Bei normalen Kaninchen überlappen die Grannenhaare die Unterwolle. Bei Regen und Kälte bilden sie ein schützendes Dach, welches das Regenwasser ablaufen lässt und die Wärme am Körper hält.

Dieses Dach fehlt aufgrund der Fellstruktur allen Rexen. Ihre kurzen Grannenhaare überlappen sich nicht. Nässe und Kälte dringen bis zur Haut vor, Ihre Schützlinge unterkühlen und werden krank.

Das Foto zeigt Kleinrex-Baby-KaninchenKassia Marie Ott / shutterstock.com

Interessante Infos

Anfangs wurde die Rasse als American Mini Rex bezeichnet.

In Deutschland und Österreich wurde jahrzehntelang eine Farbreinzucht betrieben. Das Kleinrex Kaninchen brachte willkommene Abwechslung. Viele Farbvariationen, die verloren waren, tauchten plötzlich wieder auf.

In Amerika werden die Langohren auf Ausstellungen anders präsentiert als in Europa. Dort sitzen sie in einer kauernden, dösenden Position. In dieser Körperhaltung sehen sie von der Seite rund und von oben betrachtet wie ein Ball aus. Auf deutschen Ausstellungen sollen sich die Tiere aufrecht, stolz und lebhaft zeigen. Viele Züchter setzten ihre Kleinrexe auch in die amerikanische Position, um den Ursprung der Rasse zu verdeutlichen. Etwaige Abweichungen vom Original sind so leichter erkennbar.

Schon gewusst?

Bei den Würfen gibt es auch heute noch immer wieder Überraschungen. Die Farben der Jungtiere scheinen keinen Gesetzmäßigkeiten zu unterliegen. Sie werden noch nicht reinerbig weitergegeben.

Teilweise sind die Farben so ausgefallen, dass es keinen deutschen Namen dafür gibt. Dann wird der englische Begriff verwendet.

Das Fell ähnelt dem von Maulwürfen. Die Pelzindustrie hat reges Interesse daran.

Es kommt vor, dass bei manchen Tieren die Tasthaare nicht nur verkürzt sind, sondern gänzlich fehlen. Hier haben die Züchter noch einiges an Arbeit vor sich. Solche Tiere dürfen auf keinen Fall zur weiteren Zucht eingesetzt werden. Die Langohren brauchen ihre Tasthaare, um sich orientieren zu können.

Es gibt viele unterschiedliche Rex Kaninchen Rassen, da fällt es oft schwer, sie zu unterscheiden.

Aussehen und besondere Merkmale

  • Größe: klein bis mittelgroß
  • Gewicht: 2 bis 2,5 kg, Mindestgewicht: 1,9 kg
  • Lebenserwartung: 6 bis 11 Jahre
  • Farben: Die Rasse gibt es in allen, wirklich allen, Farbschlägen. Sogar Farben, die in Europa durch die Farbselektionszucht verschwunden sind, tauchen hier auf.
    • Im Gegensatz zu Europa dürfen in den USA, der Heimat der Rasse, Farben untereinander gemischt werden. Deshalb kann hier jeder Wurf Überraschungen bergen.
    • Ein weiterer Faktor ist das kurze Haar. Mit der Haarlänge haben sich ebenso die Farbzonen der Haare verkürzt. Daher können „normale“ Farben anders wirken, als bei anderen Kaninchen.
    • Von den vielen Farben sollen hier nur einige genannt werden: Castor, Chin, Gelb, Rhön, Havanna, Russen, Loh, Lux, Schwarz, Weiß Rotauge, Japaner, Marder usw.
    • Beliebt sind unzählige Scheckvarianten, darunter Topasschecken, Dalmatiner oder American Splash. Einzigartig und nur bei den Kleinrex Kaninchen zu finden sind die Königsmantelschecken. Es gibt sie in 4 Varianten: Schwarz-gelb, blau-gelb, havanna-gold und feh-creme. Die Grundfarbe aller Königsmantelschecken ist ein reines Weiß. Die Zeichnungsfarbe ist entsprechend leuchend gelb, ein warmer Goldton oder creme. Die Zeichnung verläuft über den Rücken und beide Seiten. Sie hüllt die Tiere ein, wie ein Mantel. Darauf verteilen sich Spritzer und Punkte in schwarz, blau, havanna oder feh. Diese Punkte sollen scharf abgegrenzt sein. Die Zeichnung soll dunkel und intensiv sein, umso wertvoller sind die Langöhrchen.
  • Fell: Das Fell ist mit 1,7 bis 2 cm kürzer als bei anderen Rassen. Es ist weich und fasst sich an wie Samt. Die Grannenhaare sind ebenso lang, wie das Unterfell. Dadurch und dass sie senkrecht vom Körper abstehen, verstärken sie den samtigen Effekt. Wimpern und Tasthaare sind bei den Tieren ebenfalls verkürzt.
  • Körperbau: Mit dem kurzen Fell erscheinen die Langöhrchen schlanker. Ihre Körperform ist besser zu erkennen.
    Ihr Rumpf ist ebenso breit wie hoch. Er soll etwa so breit und tief sein, wie ein Drittel der gesamten Körperlänge. Brust, Rücken und Becken sind breit, der Nacken muskulös. Das Becken soll gut abgerundet sein. Der Rücken läuft im leichten Bogen gleichmäßig bis zur Blume. Brust und Rippen sind gut gewölbt, die Schulterblätter liegen dicht am Körper. Gerade, kräftige Läufe tragen den Körper frei vom Boden. Die Hinterläufe sollen parallel zum Körper stehen, die Hinterschenkel liegen fest an.
  • Kopf: Weil der Hals sehr kurz ist, sitzt der kräftige Kopf fast übergangslos auf dem Rumpf. Stirn und Schnauze sind breit und der Unterkiefer stark ausgeprägt. Die Bäckchen treten deutlich hervor. Gut abgerundet, fleischig und ohne Falten, so wünschen sich die Züchter die Ohren. Weiterhin sollen sie gut behaart sein. Sie werden aufrecht getragen. In Länge und Breite müssen sie zum Körper passen.
Das Foto zeigt zwei Kleinrex KaninchenRita_Kochmarjova / shutterstock.com

Herkunft der Kleinrex Kaninchen

Kleinrexe kommen aus den USA. Sie stammen von den großen Amerikanischen Rex Kaninchen ab. Daher die andere Körperform, eine größere Farbpalette und eine höhere Fruchtbarkeit, als bei europäischen Rexen.

Gezüchtet wurden sie von M. Berryhill aus Texas. 1984 hatte sie auf einer Ausstellung in Orlando (Florida) ein Paar Zwerg Rexe gewonnen. Die Häsin starb bald darauf, so verpaarte M. Berryhill den Rammler mit einer kleinen Lux-Rex-Häsin. Der Wurf bestand aus 7 Jungtieren. 3 Häsinnen davon wurden zur Weiterzucht eingesetzt.

Die Rasse wurde das erste Mal in Columbus (Ohio) ausgestellt. 1986 war der Rassestandard ausgearbeitet.
Die Tiere verbreiteten sich schnell über die gesamten USA. Überall tauchten neue Farben auf, die nach und nach anerkannt wurden.

Alle in Europa lebenden Rassevertreter sind auf Importe aus den USA zurückzuführen.

Am 15.4. und 1.10. 2004 kamen die ersten Kleinrexe am Flughafen München an. Sie wurden von Marina Caldwell-Schäffer (Österreich) importiert. Alle Langohren stammten aus ausgewählten Zuchtlinien. Der zweite Flug brachte Tiere mit besonders hoher Felldichte und die ersten Mantelschecken (zwei- und dreifarbig) mit.

Schon 2004 wurden sie in Österreich ausgestellt und einige Exemplare zogen in die Schweiz um. Hier entstanden bald eigenen Linien mit weiteren Farben (Dalmatiner).

Im Januar 2007 wurde die Rasse in Österreich als Klein Rex anerkannt.

Zur Blutauffrischung wurden 2008 und 2009 weitere 7 Tiere eingeflogen. Inzwischen hat sich die Rasse über ganz Europa verbreitet und gewinnt zunehmend neue Liebhaber.

Fazit

Kleinrexe sind freundliche, liebe Hausgenossen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Ihre Freunde vollständige Tasthaare haben.