Kurzbeschreibung der Alaska Kaninchen
Wer denkt bei Alaska nicht sofort am Eis und Schnee? Entsprechend erwartet man ein schneeweißes Kaninchen. Aber weit gefehlt: Alaska Kaninchen haben ein wunderschön glänzendes, tiefschwarzes Fell. Die Langohren werden schnell zutraulich und erobern gekonnt die Herzen ihrer Bewunderer.
Charakter und Wesen
Ihre neuen Hausgenossen sind lebhaft und aufgeweckt. Jede Veränderung in ihrer Umgebung nehmen sie sofort wahr, alles wird genau untersucht und beobachtet. Überall wollen sie dabei sein, andernfalls könnten sie etwas verpassen. Manche Menschen bezeichnen das als neugierig.
Diese Entdeckerfreude können Sie nutzen, um Ihre Langohren zu beschäftigen. Bieten Sie ihnen Neues, gestalten Sie das Kaninchenzimmer abwechslungsreich, tauschen Sie die Spielzeuge in unregelmäßigen Abständen aus, platzieren Sie das Heu mal hier, mal in der anderen Ecke, mal weiter oben oder unter einer Wurzel versteckt. Damit halten Sie Ihre Freunde in Bewegung, auch wenn Sie nicht da sind.
Natürlich ersetzt das nicht die gemeinsame Spielezeit. Dafür sollten Sie täglich mindestens 1 bis 2 Stunden einplanen. Während dieser Zeit beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihren Fellnasen. Besonders mögen sie Bewegungsspiele, rennen, über Hindernisse springen, Haken schlagen, durch Tunnel sausen, klettern.
Verwandeln Sie ein einfaches Sofakissen in ein vielseitiges Sportgerät. Ihre Langohren können darüber springen, draufspringen (und vielleicht Männchen machen?), oder drumherum laufen. Kombinieren Sie es mit zwei, drei oder mehr Plastikflaschen. Die können ebenfalls umrundet werden oder verwandeln sich, in einer Reihe aufgestellt, zum Slalom. Ihre hakenschlagenden Freunde werden ihn lieben.
Zwischendurch dürfen die Kerlchen nach leckeren Häppchen suchen. Verstecken Sie die Goodies zu Anfang so, dass Ihre Freunde sie leicht finden. Mit der Zeit werden die Verstecke schwieriger und Ihre Fellfreunde zu Superschnüfflern.
Kleine Kunststücke lernen Ihre Schützlinge schnell. Beobachten Sie sie bei ihrem Treiben, dann finden Sie schnell heraus, wer gern Männchen macht, wer am liebsten frisst oder wer sich am besten verstecken kann. Nutzen Sie diese Vorlieben für das Training.
Trotz aller Lebhaftigkeit sind Ihre Langohren ruhig und ausgeglichen. Sie werden nicht aggressiv und sind nicht übermäßig schreckhaft. Dennoch sollten Sie im Umgang mit Ihnen stets ruhig und besonnen sein. Umso eher werden die lustigen Gesellen sich Ihnen anschließen und eine Bindung zu Ihnen aufbauen.
Wichtig!
Halten Sie mindestens zwei, besser drei der Langohren. Der Kontakt zu Artgenossen ist sehr wichtig für Ihre Freunde. Nur dann können sie artgerecht leben und fühlen sich wohl.
Eignung für Anfänger
Die lustigen Gesellen stellen keine besonderen Anforderungen. Sie können gut von Anfängern gepflegt werden.
Haltung und Pflege
Bei der Fellpflege unterstützen sich die Tiere gegenseitig. Sie brauchen nur in der Zeit des Fellwechsels einzugreifen. Dann wollen Ihre Freunde das lose Fell so schnell wie möglich loswerden. Es tritt jetzt massenhaft in Erscheinung und juckt furchtbar. Helfen Sie ihnen und bürsten es aus.
Andernfalls werden Ihre Fellnasen jede Möglichkeit nutzen, sich zu scheuern. Das führt dazu, dass Unmengen von Kaninchenhaaren durch Ihre Wohnung fliegen. Einfaches Ausbürsten verhindert das.
Fellkontrolle
Kontrollieren Sie das üppige Fell regelmäßig auf Parasiten und schauen Sie, ob Sie kleine Verletzungen finden. Beide sind nicht immer leicht zu entdecken.
Achten Sie darauf, dass die Krallen nicht zu lang werden. Bei Bedarf müssen Sie sie kürzen.
Freilandhaltung möglich?
Diese Rasse ist für die Freilandhaltung wie geschaffen. Sie fühlen sich das ganze Jahr hindurch draußen wohl.
Die dichte Unterwolle schützt vor Kälte. Das längere Deckhaar legt sich bei Regen wie Dachziegel übereinander. Das Wasser fließt ab, ohne an die Haut der Tiere zu gelangen. Sie bleiben trocken, wie unter einem Regenschirm.
Interessante Infos
Den Namen haben die Langohren von ihren Vorbildern, den Alaskafüchsen, geerbt. Mehr haben sie mit Alaska nicht zu tun.
Früher war es eine reine Wirtschaftsrasse. Den Kaninchenhaltern ging es um das Fell und das Fleisch. Sie schätzten die gute Fruchtbarkeit der Häsinnen und die Frohwüchsigkeit der Jungtiere. Heute werden sie hauptsächlich von Liebhabern gehalten, die sich an dem wunderschönen Fell und gutartigen Charakter erfreuen.
Eine weitere rein schwarze Rasse sind die Schwarzen Wiener. Sie sind mit einem Gewicht von 4,25 bis 5 kg jedoch deutlich größer.
Als Farbschlag kommt Schwarz bei vielen anderen Rassen vor.
Auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. steht das Alaska Kaninchen in der Kategorie „Unter Beobachtung“.
Aussehen und besondere Merkmale
- Größe: 25 bis 30 cm
- Gewicht: Mindestgewicht 2,75 kg, Idealgewicht 3,25 bis 4,00 kg
- Lebenserwartung: 10 bis 15 Jahre
- Farben: Der gesamte Körper ist intensiv schwarz gefärbt. Die Unterfarbe ist dunkelblau. Am Bauch erscheint das Fell etwas matter und glanzloser. Die Krallen sind braun.
- Fell: Dicht, glänzend und griffig, so wünschen sich die Züchter das Fell Ihrer Lieblinge. Es ist zwischen 2,6 und 3,0 cm lang und mit reichlich Unterwolle ausgestattet. Es soll gleichmäßig begrannt sein. Das flauschige Fell zieht sich bis über die Ohren.
- Körperbau: Die Langohren haben einen walzenförmigen, blockigen Körperbau, der durch eine breite Brust und muskulöse Schultern unterstrichen wird. Ihre kräftige Hinterpartie ist ebenfalls breit und soll gut abgerundet sein. Die Läufe sind mittellang und kräftig, daraus ergibt sich die gewünschte bodenfreie Stellung.
- Kopf: Der Hals ist kurz, auf ihm sitzt ein relativ kleiner, ovaler Kopf. Die Ohren stehen stabil aufrecht. Sie passen mit einer Länge von 10 bis 12 cm optimal zum Körper.
Herkunft der Alaska Kaninchen
Auch wenn es verwunderlich klingt, Alaska Kaninchen kommen nicht aus Alaska. Sie stammen schlicht und einfach aus Gotha in Thüringen.
M. Fischer aus Gotha hatte es sich in den Kopf gesetzt, Kaninchen mit dem Fell des schwarzen Alaskafuchses zu züchten. Edelpelzimitate, die billig erzeugt werden konnten, standen damals hoch im Kurs. In der Mode- und Textilindustrie waren sie heiß begehrt.
Ausgangsrassen für die neue Zucht waren Havanna, Holländer, Russen- und Schwarzsilberkaninchen.
1907 wurden die Tiere erstmals öffentlich vorgestellt.
Etwa zeitgleich züchtete F. Joppich in der Schweiz ebenfalls ein schwarzes Kaninchen. Er verwendete Schwärzlinge von Englischen Schecken als Ausgangstiere. Auch diese Langohren wurden als Alaska Kaninchen bezeichnet.
Schon gewusst?
Schon nach wenigen Jahren spalteten sich die Alaska Züchter in zwei Lager. Ein Teil wollte rein schwarze Tiere, der andere Teil versuchte weiße, lange Grannenhaare einzuzüchten. Mit den weißen Haaren sollte das Fuchsfell noch besser imitiert werden.
Die Grannenhaare der Füchse sind sehr lang, sie überragen deutlich das übrige Fell. Da das bei Kaninchen nicht der Fall ist, die Grannenhaare zu kurz blieben, nahm man wieder Abstand von diesem Plan. Das Fell bleibt einheitlich schwarz.
Leider war durch die Experimente mit den weißen Haaren zu viel Weiß in manche Zuchtstämme geraten. Viele Züchter hatten noch Jahrzehnte damit zu kämpfen.
Fazit
Die schwarzen Schönheiten sind etwas für aktive Menschen. Sie brauchen viel Beschäftigung und noch mehr Platz.