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Kleinchinchilla Kaninchen

freundlich, schnell zahm, ruhig, umgänglich

Kleinchinchilla KaninchenVladimir Khodataev / shutterstock.com

Steckbrief: Kleinchinchilla Kaninchen

Größe

klein

Gewicht

2.3 bis 3.3 kg

Fell

kurz, weich

Pflegeaufwand

gering

Eigenschaften

freundlich, schnell zahm, ruhig, umgänglich

Lebenserwartung

7 bis 10 Jahre

Anfängerfreundlich?

Ja

Herkunftsland

Frankreich

Haltung

Innen & Außen

Besonderheiten

sehr intelligente Tiere, die gerne Tricks lernen; Färbung durch Genmutation; rollback fur Fell

Preis ca.

20€

Tipps

das Fell darf nicht nass werden; gelegentliches Bürsten; Achtung vor Verfettung!

Kurzbeschreibung der Kleinchinchilla Kaninchen

Kleinchinchilla Kaninchen gehören, wie der Name schon vermuten lässt, zu den kleinen Rassen. Sie sind ein wenig größer als Zwergkaninchen. Die Rasse ist nicht sehr bekannt. Das ist eigentlich verwunderlich, denn wer einmal ein Chinchilla Kaninchen gesehen hat, vergisst es nie.

Hinweis

Diese außergewöhnliche blaugraue Farbe, die je nach Lichteinfall variiert, macht die Tierchen zu etwas ganz Besonderem.

Kaninchenrasse KleinchinchillaCora Mueller / shutterstock.com

Charakter und Wesen

Die Kerlchen sind freundlich, ruhig und sanftmütig. Und doch werden sie von einer scheinbar unstillbaren Neugier geplagt. Sie gehen furchtbar gern auf Entdeckungstour. Alles, was für sie erreichbar ist, wird untersucht. Daran sollten Sie denken, wenn Ihre Schützlinge frei in der Wohnung herumhoppeln. Dinge, die für sie gefährlich werden könnten, räumen Sie am besten kaninchensicher weg.

Haben die Kleinchinchilla Kaninchen sich bei Ihnen eingelebt, geben Sie ihnen noch etwas Zeit, um sich an Sie zu gewöhnen. Ein paar Leckereien sind sehr hilfreich und beschleunigen den Prozess. Sie werden bald zahm sein und sich streicheln lassen.

Gut zu wissen

Sie sollten es vermeiden, die Tiere ständig hochzuheben. Auch wenn sie gern bei Ihnen auf dem Arm sitzen und sich Streicheleinheiten abholen, mögen sie es nicht, hochgehoben zu werden. Sie geraten dann schnell unter Stress.

Bewegungsspiele, wie über Hindernisse springen oder klettern, treffen nicht unbedingt den Geschmack der kleinen Gesellen. Über Spiele, die ihre Intelligenz herausfordert, freuen sie sich umso mehr. Verstecken Sie Leckereien in der Wohnung. Füllen Sie einen Pappkarton mit trockenem Herbstlaub, Knüllpapier oder Tannenzapfen. Dazwischen platzieren Sie ebenfalls leckere Sachen.

Unser Tipp

Wie wäre es, wenn Sie Ihren Hüpfern stattdessen beibringen, Ihnen auf den Schoß zu springen? Dann können Sie ganz nah bei Ihnen sein und das lästige Hochheben entfällt.

Hase im HerbstEvgeniy Goncharov photo / shutterstock.com

Versehen Sie den Karton mit einer Öffnung, die die Langohren erst suchen müssen, um hineinzukommen. Bauen Sie aus mehreren Kartons einen Irrgarten. Stopfen Sie Heu und Gemüsestückchen in eine leere Toilettenpapierrolle. Geben Sie ihnen kleine Äste zum Knabbern und erkunden. Auch mit einem Ball können sie sich stundenlang beschäftigen.
Kleine Tricks, wie Männchen machen oder sich drehen, haben Ihre Schlaumeier schnell gelernt.

Halten Sie immer zwei oder drei Kaninchen zusammen. Sie müssen nicht zur gleichen Rasse gehören, es müssen nur Kaninchen sein. Ihre Schützlinge haben ein ausgeprägtes Sozialleben. Sie brauchen einen Artgenossen, damit sie sich ihrer Natur entsprechend verhalten und kommunizieren können.

Unser Tipp

Am besten ist es, wenn Sie die Tiere gleich zusammen kaufen. Kommt später ein neues Gruppenmitglied dazu, müssen Sie die Kerlchen langsam aneinander gewöhnen. Es könnte sonst sogar bei den friedliebenden Chinchillas zu Aggressionen kommen.

Eignung für Anfänger

Die ruhigen, anhänglichen Kleinchinchilla Kaninchen sind ideal für Einsteiger in die Kaninchenhaltung geeignet.

Haltung und Pflege

Der Aufwand für die Pflege der niedlichen Geschöpfe ist gering. Ihr Fell pflegen sie weitgehend selbst, gelegentliches Bürsten genügt. Dennoch sollten Sie nicht gänzlich darauf verzichten. Beim Bürsten erkennen Sie, ob sich vielleicht Milben eingenistet haben. Vor allem die langen Ohren sind bei den Plagegeistern beliebt.

Grauer Hase wird zahmEvannovostro / shutterstock.com

Geben Sie Ihren Freunden stets genügend Material, an dem sie knabbern können. Dann nutzen sich die Zähnchen ab und brauchen nicht vom Tierarzt gekürzt zu werden. Zu lang gewordene Krallen, können Sie selbst schneiden.

Unser Tipp

Achten Sie darauf, dass Sie den Käfig immer sauber halten. Nasse Einstreu verschmutzt das Fell und macht es feucht. Wegen der dichten Unterwolle trocknet es nur sehr langsam. Die Tiere können unterkühlen.

Ihre kleinen Freunde bewegen sich nicht übermäßig viel, dafür fressen sie gern und viel. Achten Sie darauf, dass sie nicht verfetten. Durch das dichte Fell können Sie die Körperform Ihrer Lieblinge schlecht erkennen. Setzen Sie sie zur Sicherheit einmal pro Woche auf die Waage.

Freilandhaltung möglich?

Die Langöhrchen halten sich gern im Freien auf. Im Sommer sollten Sie ihnen die Möglichkeit auf jeden Fall einräumen. Sind sie abgehärtet, weil sie den ganzen Sommer und Herbst draußen waren, können sie auch den Winter draußen verbringen.

Außenhaltung der Kleinchinchilla KaninchenZhukov Oleg / shutterstock.com

Kontrollieren Sie Ihre Außenweltler regelmäßig auf Zecken und Flöhe. Im Chinchillafell fällt ein Befall nicht sofort auf.
Auch hier gilt, dass das Fell nicht nass werden sollte. Die Kerlchen müssen bei Regen einen trockenen Unterschlupf aufsuchen können.

Interessante Infos

Der Name entstand nach der Fellzeichnung. Sie ähnelt sehr dem der Chinchillas, einem kleinen Nagetier, das zur Pelzgewinnung gehalten wurde. Chinchilla Kaninchen und Chinchillas sind nicht miteinander verwandt.

Wenn die Jungen geboren werden, sind sie blauschwarz. Nach 5 bis 6 Tagen färben sie sich zum ersten Mal um. Im Alter von 14 Tagen haben sie ihre Chinchillafärbung.

Gut zu wissen

Die typische Färbung wird durch eine Genmutation verursacht. Es kann kein gelbes Pigment mehr gebildet werden, die entsprechenden Bereiche bleiben weiß. Diese Mutation, der Chinchillafaktor, tritt auch bei anderen Rassen auf. Bekannt dafür sind die Weißgrannenkaninchen oder die Schwarzgrannenkaninchen. Bei vielen weiteren Rassen gibt es den anerkannten Farbschlag Chinchillafarbig.

Eine ähnliche Mutation, wie bei den Kaninchen, soll für die weißen Tiger verantwortlich sein.

Chinchillas haben ein rollback fur. Dieser englische Ausdruck beschreibt, dass das Fell, wenn Sie darüberstreichen, immer in seine Ausgangslage zurückrollt.

In den 1920er Jahren wurde aus den Kleinchinchillas eine größere Rasse gezüchtet, die Großchinchilla Kaninchen. Die größere Form wurde zum Wirtschaftskaninchen und offiziell anerkannt. Schon lange vor 1913 wurden Chinchilla Kaninchen beschrieben, unter anderem von Charles Darwin. Wahrscheinlich handelte es sich bei diesen Tieren um Silberkaninchen.

Aussehen und besondere Merkmale

Graues Chinchilla KaninchenKingarion / shutterstock.com
  • Größe: 30 bis 40 cm
  • Gewicht: Idealgewicht 2,75 bis 3,25 kg; Mindestgewicht 2,25 kg
  • Lebenserwartung: 7 bis 10 Jahre
  • Farben: Alle Rassevertreter sind aschgrau mit einem bläulichen Schimmer. Dazwischen tauchen je nach Lichtverhältnissen schwarze Schattierungen auf. Diese interessante Färbung entsteht, weil die Deckhaare nicht einfarbig sind. Jedes einzelne Haar ist in sich dreifarbig. Am Haarboden ist es dunkelblau, in der Mitte weiß und an den Spitzen schwarz. Das Weiß soll sich von den anderen Farben deutlich abgrenzen. Dazwischen stehen einzelne, komplett schwarze Haare. Eine Kombination, die für farbliche Spannung sorgt.
    • Die Bauchdecke ist weiß, obwohl auch hier der Haaransatz blau ist. Rund um Nasenlöcher und Augen ist das Fell heller, hier fehlt das Schwarz.
    • Die Ohrränder sind schwarz. Blaugrau oder braun sind die Augen.
  • Fell: Das Fell ist 2 bis 3 cm lang, weich, griffig und hat viel dichte Unterwolle. Die Ohren sollen gut behaart sein.
  • Körperbau: Ihr Körper ist breit und gedrungen. Die Hinterpartie soll gut abgerundet sein. Ihre vorderen Läufe sind relativ kurz. Dadurch wird ihr Stand leicht bodenfrei.
  • Kopf: Der Kopf ist kräftig, kurz und breit. Er sitzt scheinbar ohne Hals auf dem Rumpf. Die Ohren sind mit 8,5 bis 11 cm nicht allzu lang. Sie stehen aufrecht nach oben und sollen harmonisch zum Körper passen.

Herkunft der Kleinchinchilla Kaninchen

Die Rasse stammt aus Frankreich. 1913 zeigte der Züchter Dybowski die ersten Tiere in Paris. Er gab keine Informationen über den Zuchtweg preis. Man nimmt an, dass die Ausgangsrassen Blaue Wiener, Russenkaninchen und Wildkaninchen waren.

Die typische Färbung ist eine Mutation. Wann sie zum ersten Mal auftrat, ist nicht bekannt. Sie kann rezessiv in den Ausgangstieren gesteckt haben oder ist erst bei Dybowski aufgetreten.

Schon 1915 und 1919 gelangten erste Tiere nach England. Sie verbreiteten sich weiter in die Schweiz, die Niederlande bis nach Deutschland. Die englischen Chinchillas sollen etwas dunkler gewesen sein, als die französischen.

Fazit

Kleinchinchilla Kaninchen bestechen durch ihre Ruhe und Gelassenheit. Wer schon immer wissen wollte, wie viele Nuancen und Schattierungen die Farbe Grau hat, sollte sich ein Chinchilla Kaninchen in Bewegung anschauen.