Kurzbeschreibung der Löwenkopfkaninchen
Löwenkopfkaninchen werden auch gern als Löwenköpfchen oder Löwenmähnenkaninchen bezeichnet. Die niedlichen Langohren sind eine Zwergkaninchenrasse.
Mit ihrer Mähne, einem Kragen aus langem Fell, haben sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einem männlichen Löwen. Daher kommt der große Name für die kleinen Tierchen. Der Rest des Körpers hat kurzes Fell und ähnelt stark den Farbenzwergen. Ihre Mähne verleiht den Fellnasen ihr extravagantes Aussehen.

Charakter und Wesen
Löwenköpfchen sind frech, lustig, aktiv und freundlich. Dennoch sind die Kaninchen von Natur aus scheue und ängstliche Tiere. Geben Sie ihnen entsprechend Zeit, um sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. Ein wenig Zurückhaltung bleibt bei den meisten Tieren. Sie möchten nicht gern angefasst werden.
Unsere Erfahrung
Ab und zu sind aber auch Langöhrchen dabei, die es lieben auf den Arm genommen zu werden und die gern mit ihrem Menschen kuscheln. Beschäftigen Sie sich viel mit den liebenswerten Wesen, werden sie offen und zutraulich. Sie möchten in Ihrer Nähe sein und folgen Ihnen nach Möglichkeit überall hin.
Flink und verspielt sind sie den ganzen Tag in Bewegung. Sie erkunden gern ihre Umgebung und interagieren zwischendurch immer wieder untereinander. Ihre sozialen Kontakte sind ihnen sehr wichtig. Deshalb sollten Sie nie ein Löwenkopfkaninchen allein halten. Auch ein Meerschweinchen ist kein Ersatz für einen Artgenossen. Es muss kein zweites Löwchen sein, es kann gern ein Kaninchen einer anderen Rasse sein. Hauptsache, es ist ein Kaninchen.
Geben Sie den Kerlchen bei ihrem täglichen Freigang viel zu entdecken. Neugierig, wie sie nun mal sind, stöbern sie gern in Pappkartons herum.

Unser Tipp
Füllen Sie Knüllpapier, trockenes Herbstlaub oder Kiefernzapfen in Pappkartons. Finden die kleinen Entdecker dazwischen ein paar Leckereien, macht es gleich noch mehr Spaß.
Rüsten Sie sich mit Leckerchen und Geduld aus. Ihre Löwenköpfchen sind schlau und lernen schnell. Männchen machen, auf Zuruf herankommen, über Hindernisse hüpfen, durch Reifen springen oder einen Ball durch ein Tor stupsen, sind nur einige der Tricks, die Sie ihnen beibringen können.
Für die Zeit des Tages, in der Sie nicht Zuhause sind, brauchen die Zwerge jede Menge Spielzeug. Sie sind vor allem für Bälle zu begeistern. Tauschen Sie die Spielies ab und zu aus. Dann gibt es immer mal wieder „neues“ Spielzeug, ohne, dass Sie es neu kaufen müssen.
Scheu werden die Kleinen nur, wenn sie sich bedrängt und unsicher fühlen. Dann müssen sie sich an geschützte Orte zurückziehen können. An den Ruheplätzen sollten Sie sie auf keinen Fall stören.
Unsere Empfehlung
Widerstehen Sie dem Drang, sie hochheben zu müssen. Löwenkopfkaninchen bereiten viel Freude, wenn Sie ihnen einfach zuschauen. Sie werden feststellen, dass jeder der kleinen Vierbeiner eine eigene Persönlichkeit entwickelt.
Eignung für Anfänger
Damit die Mähne so schön bleibt, ist doch einiges an Aufwand zu betreiben. Die feinen Haare verfilzen schnell. Aus einem kleinen Knötchen wird schnell eine Filzplatte. Anfänger unterschätzen häufig die Zeit, die zur Fellpflege gebraucht wird.
Außerdem sollten Sie über etwas Fingerspitzengefühl verfügen. Dann lassen sich Knötchen oft beseitigen.
Haltung und Pflege
Die Mähne der Löwenkopfkaninchen sollten Sie täglich bürsten. Knötchen, die Sie nicht mit den Fingern lösen können, schneiden Sie vorsichtig mit einer scharfen Schere heraus. Ewiges Herumfummeln stresst Ihr Tierchen unnötig. Das Gleiche gilt, wenn Sie mit einer stumpfen Schere im Fell herum ziepen.
Unser Tipp
Achten Sie darauf, dass die Krallen nicht zu lang werden und kontrollieren Sie regelmäßig die Zähne. Sie sollten sich gleichmäßig abnutzen.
Ihre aktiven Langohren brauchen viel Platz. Ein großes Gehege, täglicher Freigang oder ein eigenes Kaninchenzimmer sind Pflicht. In einem engen Käfig können sich die Kerlchen nicht artgerecht verhalten und fühlen sich nicht wohl.
Freilandhaltung möglich?
Ihre Langohren sind robust und fühlen sich draußen überaus wohl. Im Sommer sollten Sie dafür sorgen, dass sie wenigstens stundenweise in ein Außengehege dürfen.

Sind Ihre Kaninchen daran gewöhnt draußen zu sein, können sie auch über Winter im Außengehege bleiben. Sie brauchen dann nur einen warmen, trockenen Rückzugsort.
Interessante Infos
Die meisten Vertreter der Rasse haben eine einfache Mähne. Sie haben ein Mähnengen. Ab und zu werden Kaninchen geboren, die zwei Mähnengene haben. Sie bilden eine Doppelmähne, eine besonders breite, dichte Mähne aus. Die langen Haare finden sich bei ihnen ebenfalls an den Flanken und auf dem Rücken. Sie bilden eine charakteristische V-Form.
Löwenkopfkaninchen gelten zwar als Zwergkaninchen, haben aber keinen genetischen Zwergfaktor.
Gut zu wissen
Die Löwenköpfchen können bis zu 40 km/h schnell flitzen.
Aussehen und besondere Merkmale

- Größe: 20 bis 30 cm
- Gewicht: Das Idealgewicht liegt bei 1,3 bis 1,6 kg; Sie sollten mindestens 1 kg und höchstens 2 kg wiegen.
- Lebenserwartung: 10 bis 14 Jahre
- Farben: Zu Beginn der Zucht gab es die Rasse ausschließlich rhönfarbig. Inzwischen sind Löwenköpfchen in allen bekannten Farben und Zeichnungen, mehrfarbig als Schecken oder mit Punktmustern, zu haben. Immer mehr Farben werden offiziell anerkannt.
- Körper: Der Körper der Fellnasen ist walzenförmig, kurz und gedrungen. Sie haben kleine, feingliedrige und relativ kurze Hinterläufe. Ihr Kopf ist rund, kurz und für den Körper sehr breit. Er wirkt gedrungen. Die Stirn ist breit und die Schnauze ausgeprägt. Zusammen ergeben sich markante Gesichtszüge, die durch die großen, kugelrunden Augen unterstrichen werden.
- Kopf: Der Kopf wird durch zwei kurze, stehende Ohren gekrönt. Löwenkopföhrchen sind 5 bis 7 cm lang.
- Mähne: Die Rasse ist relativ jung. Die Tiere sind noch nicht reinerbig durchgezüchtet. Das Hauptaugenmerk der Züchter liegt auf der Mähne. Daher gibt es teilweise Abweichungen in Körperbau und Größe. Manchmal kommen sogar Exemplare mit Hängeohren vor. Das charakteristische Merkmal, die „Löwenmähne“, ist der Stolz jedes Löwenköpfchens. Das Fell wird hier 6 bis 10 cm lang, es fällt in leichten Wellen um den Kopf. Die Mähne umrahmt den Kopf bis zu den Schulterblättern, sie findet sich an den Bäckchen und auf der Brust. Besonders üppig ist sie zwischen den Ohren und auf der Stirn, bisweilen fällt sie als Pony keck ins Gesicht. Die „Backenbärtchen“ verleihen ihnen dagegen ein aristokratisches Aussehen. Dieser Kontrast, gepaart mit den glänzenden Kulleraugen, macht die Tierchen einfach unwiderstehlich!
- Fell: Am Rest des Körpers ist das Fell 2 cm lang. Körperfell und Mähne sind extra weich und fein.
Herkunft der Löwenkopfkaninchen
Der Ursprung der Rasse ist nicht genau bekannt. Wahrscheinlich stammen sie aus dem Bereich Frankreich/Belgien.
Begonnen haben soll alles auf einer Kaninchenfarm. Bei den dort gehaltenen langhaarigen Schweizer Füchsen kam es vor, dass das lange Fell nur am Kopf vorhanden war. Diese Tiere wurden aussortiert und bildeten die Grundlage der Löwenkopfkaninchen.
Sie wurden mit Farbenzwergen verpaart, die die gedrungene Körperform und die kurzen Ohren mitbrachten. Erst seit den 1980er Jahren begannen die Züchter einen einheitlichen Weg zu gehen. Die Rasse der Löwenkopfkaninchen begann sich zu etablieren.

Weltweit ist die noch junge Rasse in Großbritannien, Finnland, Norwegen, Dänemark und Schweden anerkannt. Am 1.10.2014 hat der Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter die Rasse aufgenommen und einen Rassestandard erstellt.
In Europa wurde die Rasse offiziell als Zwergkaninchen-Löwenkopf bezeichnet. Inzwischen ist am zu Löwenköpfchen (Lk) übergegangen. Aktuell läuft das Verfahren zur Anerkennung als Rasse in weiteren Ländern, darunter in den USA.
Fazit
Wer Spaß an aktiven Kaninchen hat und eventuell helfen möchte, eine noch junge Rasse zu etablieren, sollte über Löwenkopfkaninchen als Hausgenossen nachdenken.