Kurzbeschreibung der Rexkaninchen
Ihre neuen Hausgenossen kommen in einem samtenen Umhang, der eines Königs würdig ist. Entsprechend edel ist ihr Auftritt: Ausgeglichen und freundlich. Rexkaninchen gehören zu den Kurzhaarrassen.
Charakter und Wesen
Rexe sind liebe und anhängliche Tiere, können aber durchaus Temperament zeigen. Es kann sein, dass Ihre neuen Freunde etwas länger brauchen, bis sie sich eingewöhnt haben. Neuem gegenüber sind sie generell skeptisch und zurückhaltend.
Haben sie sich an Sie gewöhnt, lieben sie es, in Ihrer Nähe zu sein. Sie spielen viel, sind lebhaft und neugierig.
Unser Tipp
Beteiligen Sie sich an ihren Spielen oder animieren sie dazu. Je mehr Sie sich mit Ihren Langohren beschäftigen, umso schneller bauen die Kerlchen eine Beziehung zu Ihnen auf und umso fester wird die Bindung.
Ganz hoch im Kurs stehen Bewegungsspiele. Rollen Sie leckere Sachen über den Boden, Ihre Langohren werden sich nicht lange bitten lassen und hinterher hüpfen. Verpacken Sie die Leckereien in leeren Toilettenpapierrollen, dann wird es interessanter. Die Mümmelmänner müssen die Rolle fangen, das in Knüllpapier oder Heu eingepackte Goodie herausziehen und auspacken.
Unser Tipp
Richten Sie im Kaninchenzimmer Podeste, Hürden, Brücken und Tunnel ein. Ihre Rexkaninchen lernen schnell, diesen Parcours auf immer neuen Wegen zu überwinden. Lassen Sie Ihre Kerlchen auf Hocker oder Stühle springen. Dort oben können sie dann Männchen machen.
Es spricht nichts dagegen, dass Ihnen Ihre Freunde auf den Schoß springen. Damit entfällt das für sie unangenehme Hochheben.
Bis Ihre Rexkaninchen gelernt haben, eine Katzentoilette zu benutzen, dauert es eine Weile. Rexe sind liebe Hausgenossen, die sanft und freundlich miteinander umgehen. Sie pflegen ihre sozialen Kontakte untereinander und mit Ihnen. Das ist überaus wichtig, deshalb sollten Sie gleich einen Doppelpack kaufen. Drei Kaninchen, sind noch besser.
Am harmonischsten ist die Gruppe, wenn sie aus zwei Häsinnen und einem Bock besteht. Dann gibt es unendliche Möglichkeiten, ihr Verhalten in verschiedenen Situationen zu beobachten. Damit sich kein Nachwuchs einstellt, lassen Sie den Bock kastrieren.
Eignung für Anfänger
Rexe sind für Anfänger geeignet.
Haltung und Pflege
Das kurze Fell braucht keine spezielle Pflege, bürsten ist überflüssig. Kontrollieren Sie einmal wöchentlich den Gesundheitszustand Ihrer Rexkaninchen. Achten Sie darauf, dass Ohren, Geschlechtsecken und Blume sauber sind und sich keine unerwünschten Untermieter eingenistet haben.
Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Läufe richten. Wegen des extrem weichen Fells auch an den Fußsohlen kommt es bei Rexen häufig zu wunden Läufen. Lassen Sie sie möglichst nur auf weichen Untergründen, Naturboden, weiche Einstreu, Teppiche, laufen. Vermeiden Sie Pellets, Kies oder harte Bodenbeläge.
Freilandhaltung möglich?
Ihre langohrigen Freunde unternehmen gern einen Ausflug nach draußen. Im weichen Gras fühlen sie sich im Außengehege wohl.
Für einen längeren Aufenthalt im Freien gibt es einiges zu bedenken. Den Tieren fehlt das schützende Deckhaar. Das macht das Fell normaler Kaninchen wasserdicht und wetterfest. Die Grannenhaare, die die Unterwolle überragen, bilden eine isolierende Schicht.
Bei Ihren Freunden ist das Deckhaar nur so lang, wie die Unterwolle. Wasser und Kälte dringen ein. Bei Regen saugt sich die Unterwolle mit Wasser voll, Unterkühlung und Krankheiten sind vorprogrammiert.
Schaffen Sie im Außengehege überdachte Bereiche und gut isolierte Unterkünfte. Energiereiches Futter sorgt weiterhin für einen guten Wärmehaushalt.
Unser Tipp
Bereiten Sie Ihre Langohren langsam auf den Aufenthalt im Freien vor. Sollen die Tiere im Winter draußen bleiben, müssen sie bereits den Sommer und den Herbst im Außengehege verbracht haben.
Haben Sie sich für eine Überwinterung draußen entschieden, müssen Ihre Freunde draußen bleiben. Holen Sie sie nicht für einige Stunden ins Haus. Das würde ihren Wärmehaushalt komplett durcheinander bringen.
Ihre Tiere sind genügsam in der Fütterung und gute Futterverwerter, sie verfetten schnell. Verwenden Sie hochwertiges Futter, lieber Klasse statt Masse. Verteilen Sie das Futter im ganzen Kaninchenzimmer oder „verstecken“ Sie es in Futterbällen oder Toilettenpapierrollen. Dann müssen sich die Leckermäulchen bewegen, um es zu erreichen.
Interessante Infos
Gut zu wissen
Für die kurzen Grannenhaare ist der Rexfaktor, eine Genmutation, verantwortlich. Er wird rezessiv vererbt. Beide Elternteile müssen ihn haben, damit die Nachkommen kurzhaarig sind.
Es gibt drei verschiedene Mutationen, die zur Kurzhaarigkeit führen. Alle drei sind rezessiv. Werden Tiere verpaart, deren Kurzhaarigkeit auf verschiedenen Mutationen beruht, haben die Nachkommen normales Fell. Alle Rexkaninchen in Deutschland gehen auf das Castor Rex zurück und haben die gleiche Genmutation. Kreuzt man sie untereinander, entstehen immer kurzhaarige Tiere.
Rassen, die ebenfalls Rexfell haben, das aber auf eine andere Mutation zurückzuführen ist, sind: Deutsch-Kurzhaar, Normannenrex, Astrex oder Astrachan-Rex, Opossumkaninchen und Satin-Rex.
Hinweis
Neben den Mittelgroßen Rexrassen gibt es Kleinrex, Zwergrex und Rexzwergwidder.
Die Farbzonen der kurzen Grannenhaare sind ebenfalls verkürzt. Deshalb wirken die Farben häufig anders. Sie erscheinen wie ein dunkler Schleier, der über dem Tier liegt. Rexbabys bekommen ihr Fell etwas später als normalhaarige Junge.
Bei manchen Exemplaren sind auch die Tasthaare verkürzt oder fehlen ganz. Diese Tiere können sich nur schlecht orientieren und ihre Umgebung kaum wahrnehmen. Dazu brauchen Kaninchen, wie andere Tiere auch, intakte Tasthaare. Gute Züchter achten darauf und nehmen solche Langohren aus der Zucht. Leider tun das nicht alle, schauen Sie sich beim Kauf Ihre neuen Freunde unbedingt gut an.
Das braune Fell des Biberkönigs entspricht der Farbe der Hasenkaninchen. Es ist wildfarbig und hat zusätzliche Gelbverstärker.
Aussehen und besondere Merkmale
- Größe: mittelgroß
- Gewicht: 3 kg – 4,5 kg
- Lebenserwartung: 6 bis 12 Jahre
- Farben: Die Farbe der ursprünglichen Rex-Rasse, der Castor Rex, ist rotbraun. Außer am Kopf, den Ohren und den Läufen, scheint das Fell von einem dunklen Schleier überzogen zu sein. Bauchdecke und Blume sind cremefarbig bis weiß.
- Es ist für die Züchter einfach, verschiedene Farben oder Zeichnungen in das Rexfell zu bekommen. Es gibt ständig neue Kombinationen.
- Die unterschiedlichen Farben der Tiere werden nicht als Farbenschläge angesehen. Jede Farbe stellt eine eigene Rasse dar.
- Rassen:
- Chin-Rex: Farbe wie beim Chinchillakaninchen,
- Blau-Rex: Farbe ähnlich der der blauen Wiener,
- Dalmatiner-Rex: Punktschecken, wie bei Dalmatinerhunden,
- Gelb-Rex: Rotgelb, wie beim Sachsengold,
- Schwarz-Rex: Schwarz, wie beim schwarzen Wiener,
- Havanna-Rex: Färbung wie beim Havannakaninchen,
- Feh-Rex oder Mauve-Rex: Hellblau, mit braunem Schleier, wie beim Marburger Feh,
- Japaner-Rex: Zeichnung und Farbe wie bei Japanerkaninchen
- Russen-Rex: Weiß, mit blau oder schwarz an Schnauze, Ohren, Blume und Läufen,
- Marder-Rex: Farbe wie beim Marderkaninchen,
- Weiß-Rex: Reinweißes Fell, entweder mit roten oder blauen Augen,
- Dreifarben-Schecken-Rex: Farbe und Zeichnung wie bei den Rheinischen Schecken,
- Fell: Das Fell ist 1,7 bis 2 cm lang. Das ist kürzer, als bei anderer Rassen. Die Grannenhaare sind nicht länger als die Unterwolle. Beide zusammen ergeben ein dichtes, weiches Fell. Weil die Haare so kurz sind, stehen sie senkrecht vom Körper ab. Es gibt keine Fellrichtung. Normalerweise überlappen die Grannenhaare die Unterwolle. Sie fallen durch ihr Gewicht in eine bestimmte Richtung, zum Beispiel vom Kopf in Richtung Hinterteil. Nicht so bei den Rexen, ihr Fell erscheint samtig. Ähnlich wie bei einem Maulwurf oder dem Samtstoff, aus dem ein Mantel für einen König genäht wird. Oft sind die Grannenhaare unregelmäßig ausgebildet oder haben Wellen und Kräuselungen. Das sehen die Züchter gar nicht gern. Das kurze Fell lässt den Körperbau gut erkennen. Die Tiere wirken schlanker, als normalhaarige Exemplare.
- Körperbau: Der Körper ist leicht gestreckt und walzenförmig. Er soll hinten und vorn gleich breit sein. Es ist ein kurzer Hals erkennbar. Darauf sitzt ein relativ langer Kopf mit breiter Stirn und Schnauze. Die Bäckchen sind gut ausgebildet. Vor allem bei den Böcken ist der Kopf sehr markant. Die Ohren stehen eng nebeneinander und aufrecht. Sie sind gut behaart, fleischig und 12 cm lang. Der Rücken ist gerade und geht in ein gut gerundetes Hinterteil über. Die kräftigen Läufe erscheinen wegen des kurzen Fells lang.
Herkunft der Rexkaninchen
Das Castor Rex, die Ursprungsrasse, kommt aus Frankreich. Im Department Sartre wurden schon länger ab und zu kurzhaarige Kaninchen geboren. Die Tiere der Bauern dienten hauptsächlich der Fleischgewinnung. Niemand achtete auf das Fell.
1919 änderte sich das. Beim Bauern Caillon wurden in zwei Würfen jeweils ein Junges mit kurzem, samtigen Fell geboren. Er zeigte sie dem Dorfpfarrer Gillet, der ein großer Kaninchenliebhaber war. Begeistert kaufte der Pfarrer die beiden Tiere, ein Weibchen und ein Böckchen.
Caillon verpaarte beide miteinander. Die Jungen waren alle kurzhaarig, aber lebensschwach. Wahrscheinlich war die Inzuchtrate zu hoch, die beiden Ausgangstiere waren zu eng miteinander verwandt. Deshalb kreuzte Gillet normalhaarige Tiere ein.
1924 stellte Gillet seine Kurzhaarkaninchen das erste Mal aus. Er gab ihnen den Namen Castor Rex. Das bedeutet Biberkönig. Der Biber im Namen deutet auf das braune Fell hin und das samtige Fell sollte die Rasse zum König aller Kaninchen machen.
Das Fell wurde tatsächlich zur Sensation. Alle wollten solche Tiere haben, vor allem die Fellindustrie. Im Ausland erregten die Tiere ebenfalls großes Aufsehen. 1927 kamen erste Rexe nach Großbritannien, in den Niederlanden wurde die Rasse im selben Jahr offiziell anerkannt. Es entstanden die ersten neuen Farbenschläge, die später zu eigenen Rex-Rassen wurden.
Dieser Boom war Fluch und Segen zugleich. Geldgierige Vermehrer setzten Tiere mit minderwertigem Fell zur Zucht ein. Darunter litt die Qualität und die Fellindustrie zog sich zurück. Die Zahl der Rex Züchter ging zurück. Nur die Züchter, die ernsthaftes Interesse an der Rasse hatten, blieben dabei.
Bis 1953 wurden die Tiere in Deutschland als Kurzhaarkaninchen bezeichnet. Danach bekamen sie auch hier ihren international üblichen Namen Rexkaninchen.
Fazit
Sie werden mit Ihren samtigen Langohren viel Freude haben. Die Kerlchen sind einfach liebenswert.